Es ist logisch, dass der dritte Teil von Blade enttäuschen musste. Denn er krankt genau an dem, was die Qualität von Superhelden-Comics per se leiden lässt. Nachdem man einen Helden eingeführt hat, kann man in der Fortsetzung noch einen stimmungsmäßig draufgeben. Aber dann fehlen die Mittel. Es kann nur noch das selbe kommen (ähnlicher Plot, ähnliche Charaktere, neue, angeblich noch gefährlichere Gegner). Und damit kehrt Langeweile ein (siehe Batman als bestes Beispiel). Wenn dann noch der Hauptakteur zickt, kann die Chose nur noch gegen die Wand fahren...
Die Story von "Trinity" ist nicht schlechter als die der anderen Teile. Snipes ist auch nicht schlechter. Nur es stimmt das ganze drum herum nicht. Allen voran Dracula. Der wirkt leider wie ein prolliger Hilfsvampir und wird nur dann etwas wie eine Bedrohung, wenn er sein Dämonenoutfit "anlegt". Dann bräuchte er aber nicht so stümperhaft zu fechten. Aber nicht nur Drake ist erbärmlich. Auch die neuen Helfer von Blade sind murx. Abigail Whistler und Hannibal King sind schlecht gespielte Nebenrollen, die in ihrer Wirkung zwischen Belanglosigkeit und Peinlichkeit variieren. Dass dann noch ein kleines Mädchen für Gefühle sorgen soll macht die gesamte Gruppe der Nightstalker zum völlständigen Ärgernis. Der alte Whistler ist wie immer und stirbt (auch wie immer) ansprechend früh.
Nett dagegen ist die super schlampig gespielte Vampir-Zicke Talos (Frau Posey liefert eine tolle Leistung ab). Und es gibt einige nette Ideen (die Blutbank der Vampire fand ich gut, auch die Vampirhunde waren nett). Bei den Hunden ist mir aber nicht klar, wieso die ihren Kiefer aufklappen, die humanoiden Vampire aber nicht, Dracula dann wieder doch. Bitte etwas mehr Stringenz!
Andere Ideen, die eine tolle Wirkung haben soll, sind grober Unfug. Hier ist der Lichtbogen zu nennen. So eine unpraktische Waffe ist Unsinn, die durch die possenhaft-martialischen Gebrauchsgesten von Jessica Biel noch grotesker wirkt. Und über den Virus wollen wir nicht weiter reden.
Trotzdem ist der Film kein völliges Fiasko. Er unterhält immer noch. Die Kämpfe sind in Ordnung, es geht viel kaputt und am Ende sind alle Bösen tot. Der Film ist aus und wandert in die Vergessenheit. "Trinity" ist nicht der Höhepunkt der Serie, nicht mal ein würdiger Abschluss. Sondern ein mäßiger Aufguss der Vorgänger, der kurzfristig unterhält, aber keiner tiefergehenden Beleuchtung standhält. Da Snipes mit Sicherheit keinen vierten Teil spielt und die Nightstalker so mies waren, dass sie die Serie unmöglich übernehmen könnten, hat wohl Blade hier ein umrühmliches Ende gefunden. Gerade mal noch 5 von 10 Punkten.