Man, bevor ich mit meinem Review beginne, möchte ich kurz meine wechselnde Erwartungshaltung beschreiben.
Als ich zum ersten Mal von Blade 3 gehört hatte, habe ich mich total gefreut und konnte es kaum erwarten.
Als dann auch noch die Meldung durchkam das „Trinity“ eine FSK 18 Freigabe bekommt, konnte es kaum besser laufen.
Die Hoffnungen auf einen genialen (vielleicht) letzten Teil der Blade Saga, der vielleicht sogar an Teil 1 rankommt, stiegen gewaltig.
Diese Erwartungen wurden aber getrübt als die vernichtenden Kritiken aus den USA kamen, die auch den katastrophalen Metascore verursachten. (Er lag gerade mal bei 30% oder so)
Hinzukamen die miserablen Einspielergebnisse.
So ging ich also mit sehr niedrigen Erwartungen in den Film, was aber im Prinzip den Vorteil eines „positiv Überraschen werden“ mit sich zieht.
Eins kann ich schon mal vorweg nehmen…die Amis hatten recht!
Zur Story…
Die Story ist an sich gar nicht mal übel. Wenn man jetzt davon ausgeht das wirklich kein 4er Teil mehr kommt (im Internet kursieren bereits Gerüchte) und Blade jetzt Dracula bzw. Drake gegenübersteht ist das doch wirklich mehr als cool. Nen genialer Endkampf scheint da vorprogrammiert.
Jedoch verzettelt sich die Story an allen Enden und Kanten.
Teilweise sind die Einfälle von Goyer einfach nur lachhaft.
Darin liegt auch das größte Problem von Blade.
In Teil 1+2 war Goyer für das Drehbuch verantwortlich und hat gute Storys geschrieben. Aber in Trinity setzt er sich zudem noch auf den Regiestuhl, was gründlich in die Hose geht.
Daher ist seine Story nicht ausgefeilt genug und sein Regietalent ist auch nicht so groß wie das seiner Vorgänger.
Ihm kann man im Prinzip aber nicht die Schuld geben, ist es doch eigentlich Warner Bros. bzw. New Line Cinemas Aufgabe einen guten Regisseur zu finden.
Der nächste negative Punkt ist die Inszenierung.
Der Film startet echt genial. Direkt zu beginn sieht man eine starke Actionsequenz.
Was daran noch sehr positiv auffällt ist die gute Idee wie die Open Credits eingebaut wurden.
Hätte Goyer den Rest des Films ähnlich stark gemacht, wäre er wohl nur knapp an der Höchstnote vorbeigerauscht.
Leider ist die starke Anfangssequenz auch die stärkste des Films.
Klar, die Actioneinlagen sind bis auf 3-4 Stellen toll choreographiert und in einem guten schnellen Tempo, aber fehlt es doch daran an etwas besonderem. Die Einlagen gleichen sich mit der Zeit und es kommt wenig innovatives.
Immerhin kriegt man aber, gerade wenn Blade kämpft, gute bis sehr gute Actionkost vorgesetzt.
Über die Waffen die benutzt werden sollte man lieber schweigen. Blades Waffen sind gut und recht „normal“—aber die anderen? Oh Gott erbarme dich.
Aber dann schlug es dem Fass den Boden aus.
Blade lernt die Nightstalker kennen….
Ach du Sch****.
Da haben wir erstmal einen Q. für die ganz, ganz Armen.
Ich weiß jetzt nicht wie der Darsteller heißt, aber kennen tue ich ihn aus der Comedy „King of Queens“. Da macht er seine Sache richtig gut, aber was zum Teufel hat der in Blade zu suchen? Der Mann ist so was von fehlbesetzt, das geht gar nicht.
Dann haben wir da ne blinde die irgendwie alles weiß. Vor allem immer blind vorm PC findet sie alle Sachen heraus. Aha, alles klar. Nur weiter Goyer.
Als ob das alles nicht genug wäre bekommt Blade auch noch 2 neue Partner an seine Seite.
Als die beiden die Leinwand betreten kann man Wesley Snipes wirklich nur noch bedauern das er diese Rolle ein drittes mal verkörpert.
Es ist ja okay wenn man mal den ein oder anderen Oneliner in so einem Film einbaut um das ganze etwas aufzulockern. Das hat in Teil 1und 2 auch wunderbar geklappt wenn es Blade gemacht hat.
Aber was Rey Reynolds hier abliefert ist schlichtweg für den Arsch.
Fast jedes Mal wenn er Leinwandpräsenz hat (und das ist bedauerlicherweise sehr viel) klopft er fleißig Sprüche. Man ich will nen geilen Metzel Film sehen und keine Actionkomödie.
Dazu gesellt sich Jessica Biel.
Um es auf den Punkt zu bringen, ebenfalls für den Arsch.
Die Sache findet ihren Höhepunkt, dass sie immer Mp3’s hören will wenn sie Vampire jagt.
Ich hätte am liebsten geschrieen.
All diese Sachen gehen leider auf die Kosten von Wesley Snipes.
Im Prinzip hat er die Nebenrolle in diesem Film.
Warum nur hat Goyer ihm diese Leute an die Seite gestellt. Wir wollen doch Blade sehen und nicht diese Anfänger.
Nun, die Spitze des Berges ist aber leider immer noch nicht erreicht.
Denn jetzt kommt Drake!!!
Wie oben gesagt, der Einfall mit Dracula ist gut.
Das positive zuerst. Wenn er Dracula ist, sieht er ganz gut aus. Schön monströs und gefährlich. Nur leider läuft er fast die ganze Zeit in seiner Menschengestalt herum.
Kann man ja im Prinzip verkraften, aber Dominic Purcell ist so uncharismatisch und
besitzt kaum schauspielerisches Talent um seiner Figur überhaupt etwas leben zu verleihen.
Einfach nur schlecht dieser Dracula.
Dann doch lieber den schwulen aus van Helsing ;)
Wesley Snipes hingegen spielt seine Rolle gewohnt gut, aber er wird halt völligst zum Nebendarsteller degradiert und hat weniger OnAir Time als Reynolds und Biel.
Völlig vergeudet der Mann.
Um mal auf was richtiges positives zu kommen…der Soundtrack.
Der Soundtrack ist richtig cool geworden und passt zu jeder Situation.
Dicker Pluspunkt an dieser Stelle.
Was mich völlig an dem Film geärgert hat war die FSK 18. Ich dachte es gibt wieder Blut und abgetrennte Körperteile wie noch in Teil 1.
Keine Spur davon. Selbst Blut war Mangelware. Der Film hätte genauso gut FSK 16 sein können.
So der letzte Punkt ist der finale Kampf zwischen Blade und Drake.
Ich möchte nicht viel dazu schreiben, lediglich das es einer der erbärmlichsten Endkämpfe war den ich seit langem gesehen hab.
Ich glaube das reicht.
Fazit:
Ein mehr als unwürdiger Abschluss eines tollen Filmhelden.
Bade Trinity macht im Prinzip alles falsch was geht.
Die Umsetzung der Story ist schlecht, die Schauspieler bis auf Snipes ebenfalls.
Die Actioneinlagen sind gut gemacht aber zeigen nichts innovatives.
Die FSK 18 ist ein Witz, genau wie Drake als Bösewicht.
Das einzig richtig positive sind der coole Score und die coole Anfangssequenz.
Goyer hat mit seinem dritten Teil im Prinzip den Charakter Blade zerstört, der so toll in Teil 1+2 aufgebaut wurde, in dem er ihm diese zwei Anfänger an die Seite stellte.
Ich hoffe zu ehren Blades kommt noch nen 4er wo Snipes wieder allein auf die Jagd geht…auf wen auch immer…
Wertung 5/10