Gleich vorweg: Eine ganz grobe Enttäuschung ist er geworden, BLADE: TRINITY, der dritte Teil der von mir sehr gemochten Gewalt-Saga um den comic-adaptierten, schwertschwingenden, knochenbrechenden, wortkargen, sowieso coolen, sonnenbebrillten, tagwandelnden und vampirjagenden Vampir ... Blade. Wesley Snipes ist es mit den ersten beiden Intallments gelungen, diese Figur auch jenseits der City Limits von Nerdheim zu ikonosieren. Nun hat sich dieser Prozess leider verselbstständig, das heißt, auch völlig unausgegorene Stoffe sollen zügig unter dem zugkräftigen Namen kapitalisiert werden. Natürlich war es verteufelt schwer, sich nach den so immens ekligen Reapers aus del Toros gewaltgeil-genialem „Blade 2“ einen noch fieseren Overfiend einfallen zu lassen. In diese Zwickmühle begeben sich die Produzenten denn auch nur bedingt. Sie führen die Legende zurück auf ihren Ursprung: Dracula. Hier ein babylonischer Unhold, wohlgemerkt, nicht der transsilvanische Frauenschwarm. Besonders schlimm ist es dann, wenn so ein Bösewicht dann als eine völlig lächerliche Bodybuilder-Attrappe durch New York läuft, und doch wirklich nichts besseres zu tun hat, als Grufties in einem Laden für Halloween- und Eckzahn-Fetischisten anzuknabbern – was für ein unterirdisch dummer und strunzkonservativer Schenkelklopfer.
Ein weiteres Manko dieser von David S. Goyer versaubeutelten Fortsetzung ist das nun wohl in die Serie eingeschriebene Gesetz, dass der lonely Hunter nicht mehr alleine jagen darf. In „Blade 2“ war das noch überhaupt kein Problem, konnte dieser doch mit dem grandiosen Blood Pack aufwarten (u.a. Ron Perlman, Donnie Yen), nun aber muss sich Blade mit der Assistenz einer Gruppe anämischer Milchgesichter Vorlieb nehmen – darunter die verschollene Tochter von Whistler, Blades väterlichem Mentor, der nach seinem Blutsauger-Intermezzo im vorangegangenen Teil nun endgültig ins Gras beißt. Das Beste, um nicht zu sagen, das einzig Sehenswerte an BLADE: TRINITY ist die Vampirdominatrix Danica Talos (Parker Posey). Nicht nur weil sie auf die nachvollziehbare Idee kommt, dem massenmordenden Blade doch endlich mal das FBI an den Hals zu hetzen, sondern allein schon wegen ihres riesigen, gefährlich nadeligen Lutschmundes ... was für ein geiler Alptraum, die Braut