Vergnüglicher Abschluss der Blade-Triologie, der mit einer schicken Optik und zahlreichen Actionszenen für Laune sorgt. Neben den altbekannten Gesichtern von Wesley Snipes und Kris Kristofferson verstärken nun hauptsächlich Ryan Reynolds und sexy Jessica Biel die Seite des Guten im Kampf gegen den mächtigsten aller Vampire: Dracula Himself, auch Drake genannt.
Durch die personelle Aufstockung des Teams geht nach dem Verlust eines alten Kämpfers "Blade Trinity" neue Wege. Logischerweise konnte man schlecht zwei weitere wortkarge Allesplätter integrieren, das wäre zu langweilig gewesen. Also entschied man sich für auffälligere Typen: Während Biel das männliche Publikum mit ihren engen Kostümen lockt, reisst Reynolds gehörig die Klappe auf und klopft einen Spruch nach dem anderen. Mir gefiels, die meisten Gags zünden! Insbesondere die Hundeszenen im letzten Drittel waren echte Brüller und auch das Verhör im Vampirhauptquartier war für einige lustige One-Liner gut.
Natürlich nimmt das dezente Comedy-Element dem Ganzen ein wenig die dunkle Atmosphäre, die vor allem den ersten Teil auszeichnete. Langeweile kommt dennoch nicht auf u.a. dank der gewohnt fetzigen, schnell geschnittenen Edeloptik. Auch die Sounduntermalung weiss zu gefallen - abgesehen von einigen absolut unpassenden Hiphop-Einlagen. Die Action selbst ist unterm Strich nicht mehr ganz so hart wie in den beiden Vorgängern ausgefallen, doch gibt es trotzdem genug sehenswerte Kampfszenen mit Schwert, Fäußten und dicken Knarren. Biels Hightech-Laserbogen ist ebenfalls ein netter Einfall und wird auch zu Genüge eingesetzt. So zB im Finale mit einer absolut coolen Zerbrutzel-Action im Klammergriff. Der Gorelevel hält sich auch deswegen eher in Grenzen, da die Vampire wie gewohnt sofort (oder noch schneller als sonst) in Asche zerfallen. Gewalt gegen Menschen wird wenig explizit gezeigt, weswegen die KJ-Einstufung letztlich doch etwas verwundert.
"Blade 3" bewegt sich auf neuen Pfaden, macht seine Sache aber insgesamt gut, wenn auch nicht herausragend. Der Mix aus cooler Vampiraction, schrägen Typen und knackiger Action stimmt jedenfalls! Dracula selbst bleibt Geschmackssache, ich fand ihn nicht so furchtbar schlecht wie vielerorts behauptet. Ganz glücklich war die Schauspielerwahl mit Dominic Purcell sicher nicht, ein älterer, wenig muskulöser Vampirfürst träfe wohl eher die gemeinhin geltenden Vorstellung des Grafen. Aber bei dem heutigen Jugendwahn.... von mir aus.
PS: Absolut genial: Vampirlady Parker Posey, eine klasse Rolle und Besetzung!