Da ist er also der Abschluss der BladeTrilogie:
"Blade:Trinity"
Nun Gut. Die Handlung ist recht einfach und routiniert gestrickt und die Idee Dracula als Bösewicht wiederauferstehen zu lassen kommt doch recht einfallslos daher und ist in den beiden Vorgängern besser oder zumindest origineller gewesen. Die Schauspieler spielen sehr gut, und wer hier großartige Charakterdarstellungen erwartet hat sich wohl eher im Film vertan.
Für Splatter/Gore-Freunde gibts ein Manko. Während man bei Blade 1+2 Splatter bzw. Gore dosiert aber deftig serviert bekam, hält sich der reine Blutlevel im dritten Teil in Grenzen und bietet nur wenige kurze oder gar kaum Momente in denen ernsthaft Blut fließt, aber Blut ist ja auch nicht alles. Die einzigen Horror-und Vampirfilmelemente stellen zum einen die Vampire selbst als auch der verwandelte Dracula (erinnert an die Reaper aus Teil 2 oder an den Predator) am Ende des Films dar. Bei Blade:Trinity regiert die Action und somit ist er auch viel eher Actionfilm als Horrorfilm. Für Hardcore-Fans des ersten Teils dürfte das reichen um den Film einfach scheiße zu finden. Wer den zweiten Teil auch mochte, der ja ebenfalls schon trashiger als der erste Teil daher kam, könnte sich vielleicht noch daran stören, daß die wirklichen Martial Arts-Szenen von Blade auch eher sparsam gestreut sind und Wesley Snipes ,was das betrifft, etwas unterfordert bleibt. Was hier bei Snipes fehlt
bügelt aber Jessica Biel wieder aus. Die macht in der Rolle der sexy Kampfamazone "Abigail", die Tochter Whistlers, eine prima Figur. Da "Whistler" (Kris Kristofferson) im Film nun entgültig den Tod findet bekommt Blade Unterstützung von den "Nightstalkers" zu denen u. a. "Abigail Whistler" und der ständig sprücheklopfende Hannibal King (Ryan Reynolds) gehören,die waffentechnisch hoch technisiert mit Blade in den Kampf ziehen. Zum beachtlichen Trashfaktor des Films trägt vorallem Dominic Purcell als "Dracula" bei, der schon so fehlbesetzt ist, daß es einfach nur Spass macht. Ein Highlight wie ich finde ist Parker Posey ,der kauft man die Rolle der süss/gemeinen Vampirschlampe "Danica Talos" voll und ganz ab. Der Film hat aber auch noch weitere Pluspunkte. Die Action an sich ist ,wenn auch ohne viel Blut, laut und brutal. Wie etwa der Zweikampf zwischen "Hannibal King" und einem wrestlingbegabten Vampir im Finale oder wenn Blade zu Beginn des Films mit seinem Wagen einen Vampir auf einem Motorrad einfach mit Vollgas platt fährt. Blade geht im dritten Teil sowieso eher den direkten Weg um seine Widersacher auszuschalten, als großartig und unnötig "cool" herumzuhampeln (was man ja den Vorgängern bei aller Qualität durchaus vorwerfen könnte). So rottet er im Finale einen Großteil der Vampire nur mit Schußwaffe aus und tötet Dracula auch nur verhältnismäßig unspektakulär. All das jedoch verleiht dem Film einen gewissen Charme der seinen Ursprung in den B-Actionfilmen der frühen 90er Jahren hat. Und auch die melancholische Grundstimmung ist gelungen die sich bedingt durch Whistlers Tod und (wenn auch nur angedeutete) Zukunftsängste von Blade durch den ganzen Film zieht. Aber auch der Humor im guten alten 90er Jahre-Stil der kaum eine (Action)Szene zulässt ohne das ordentlich Sprüche geklopft werden trägt durchaus zum Unterhaltungsfaktor bei.
Letztlich finde ich, daß David S. Goyer u. Wesley Snipes ein amüsanter Retro-Actionfilm gelungen ist der auf seine eigene trashige Art und Weise beste Unterhaltung bietet und durchaus einen würdigen Abschluss der Trilogie darstellt.
Fazit: Für Actionfreunde ist hier Spass pur angesagt, für die intellektuellen Runde der Cineasten und alle "Blade1"-Fanatiker gilt: Wir müssen leider draußen bleiben. Is besser so.
Es lebe die Trivialität: 9/10 Punkten