Gleich von vornherein: der dritte Teil der "Blade"-Reihe ist unterhaltsam, schnell und sexy. Dennoch ist es kein guter geschweige denn genialer Film.
Die 2. Fortsetzung des nahezu klassischen Erstlings ist schlicht und ergreifend überflüssig.
Wie üblich musste Hollywood selbst so eine ziemlich substanzlose Comic-Reihe wie "Blade" zu einer Trilogie aufblasen, weil man die Blade-Kuh eben so lange melken muss, bis nix mehr geht. War ich vom 2.Teil schon etwas enttäuscht, war ich es hier noch mehr.
Die Story ist wie üblich schnell erzählt: ein paar Vampire befreien ihren Meister Dracula (der jetzt den trendigen Namen Drake trägt) aus seinen "Grab" und hetzen ihn Blade auf den Hals. Das wars.
Natürlich gibt es wieder zahlreiche Wendungen als Vorwand für (dieses Mal eher kraftlos wirkende) Action- und Metzelszenen und Blade bekommt Unterstützung von zwei schlagkräftigen Helfern (daher der schneidige Titel "Blade:Trinity") die buchstäblich cooler sind als die Polizei erlaubt.
Es gibt natürlich auch wieder einen platten Endkampf zwischen Gut und Böse und ACHTUNG SPOILER: das Ende wurde halbwegs offen gelassen um eventuell noch einen 4. Teil hinterher knüppeln zu können.
Die Darstellerriege ist durchwachsen: Jessica Biel als Whistlers Tochter Abigail überzeugt mit ihrer toughen, obercoolen Art und kurzen Top. Ryan Reynolds als Hannibal King überzeugt mit coolen Sprüchen und seinem Six-Pack. Von Wesley Snipes als Blade müssen wir hier -denk ich- gar nicht reden.
Und nun das Problem: Dominic Purcell als menschliche Gestalt von Dracula. Er wirkt irgendwie harmlos und man denkt, eine Kreuzung aus Hohepriester Imhotep aus der Mumie und Hawaii-Tourist vor sich zu haben. Einfach lächerlich.
Lächerlich ist der Film im Ganzen allerdings nicht geworden, obwohl er der witzigste und ironischste der Trilogie ist. Die Action-Szenen überzeugen auch einigermaßen wie auch der Soundtrack, aber irgendwie wirkt der erste Film von "Blade"-Autor David S. Goyer wie aus den ersten beiden Teilen zusammengeklaut, was einige Actionszenen und Inszenierungsstil angeht. Und die Story hat -sagen wir mal- einige Untiefen.
Alles in Allem sollte man (wenn man zu dem Film ins Kino geht) vor allem eins tun: viel Popcorn mitnehmen, sich die Zeit vertreiben und hinterher wird man "Blade: Trinity" ohnehin ganz schnell vergessen haben.
Aufgrund der besseren Vorgängerfilme (gegen die er deutlich abfällt) vergebe ich Blade: Trinity "bissige" 6 von 10 Punkten.