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In München in der Pariser Strasse haben die "Revengers" das Sagen. Die Jugendgang vertreibt sich die Zeit mit halbstarkem Gehabe, Springmesserspielereien und Diebstählen. Als gegenüber der Stammeisdiele ein türkischer Bäcker und mit ihm die Türken-Clique "Kenli Kartal" einzieht, kommt es zu Revierstreitigkeiten. Daniela, die Freundin von Revengers-Leader Duke, fühlt sich von ihrer Gang ausgenutzt und im Stich gelassen. Sie verkuckt sich in den Türken Dogan…

NACHT DER WÖLFE ist ein Münchner Jugendfilm über deutsche Willkommenskultur und Integrationsprobleme, sprich: Themen, wie sie aktueller nicht sein könnten. Auch wenn Wikipedia von einer deutsch-türkischen Variante der WEST SIDE STORY spricht, liegt der Fokus nicht auf der interkulturellen Liebesgeschichte, sondern auf den sozialen Brennpunkten und den Problemen im Zusammenleben. Eine Explosion im Türkenwohnheim. In Town gibt es eine neue Clique, die sogenannten "Neonazis". Die Revengers definieren sich offiziell nicht als fremdenfeindlich oder Rassisten. Vom Erscheinungsbild her sind sie eher Biker oder Punker. Ihre Attitüde erinnert aber an die der "Wutbürger", die ihre Sorgen und Ängste leider nur zu gern in Form von Hetz- und Hasstiraden Luft machen.

Jeansjacke, Lederkutte, Dauerwelle und Nietenarmband. Der Schick der 80er-Jahre-Jugendkultur ist ein echter Hingucker. NACHT DER WÖLFE weiß als deutsches Coming-of-Age-Drama zu überzeugen. In Punkto Eindringlichkeit leider nicht so imposant wie KALT WIE EIS, Roland Klicks SUPERMARKT oder Klaus Lemke STADTWÖLFE. Dafür punktet der Film von Rüdiger Nüchtern (DER SCHWAMMERLKÖNIG, BOLERO) mit seiner Integrationsthematik.

"Wenn ich hier leben soll, dann als Mensch und nicht als Arschloch!"

Fazit:
Deutsch-türkisch für Fortgeschrittene.

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