“Last House on Dead End Street” ist ein Amateur-Streifen, der auf 8mm abgedreht wurde.
In den Film geht es um Snuff. Menschen werden vor laufender Kamera, zur Belustigung gelangweilter, dekadenter Neureicher, zu Tode gefoltert. Terry Hawkins sieht darin die Möglichkeit als frisch entlassener Ex-Knacki Geld zu verdienen. Er weiß einen Produzenten hinter sich, der aus dem Pornomilieu kommt und dringend neue Einnahmequellen braucht, da er dem Markt nichts Neues mehr zu bieten hat – Alles schon mal da gewesen.
Terry Hawkins fängt dann auch bald an, sich bestialisch in sein neues Aufgabengebiet reinzusteigern. Es muss alles noch entsetzlicher werden, als beim letzten mal. Eine Spirale der Gewalt, die sich zu verselbstständigen droht – ein Terry Hawkins, dem der Wahnsinn gegen Ende quasi aus dem Gesicht zu springen scheint.
„Last House on Dead End Street“ bietet gerade ab der zweiten Hälfte relativ kranke Mord- und Folterszenen. Jedoch wird es geschickt umgangen, diese Szenen auch im Detail zu zeigen. Echte Spezial Effekte werden nicht benötigt. Der Wahnsinn spielt sich nur im Kopf ab. Der Zuschauer sieht nur Kunstblut und allerlei tierische Innereien. Ein Ausflug ins Schlachthaus, der den interessierten Zuschauer mit ausblutenden Rindern konfrontiert, mag dann filmisch den Weg zum späteren Tiersnuff berüchtigter Kannibalenfilme ebnen. Die abartigen Phantasien, an denen uns Regisseur Rodger Michael Watkins hier teilhaben lässt, suchen aber wirklich ihresgleichen.
Zu unterhalten versteht der Film ansonsten kaum. Keine Spannung, keine besondere Handlung. Die Atmosphäre des Films ist surreal und erscheint in alptraumhaften Bildern, die umgeben sind von quälenden akustischen Klängen. Fast passend dazu die abnorm schlechte Bild- und Tonqualität der mir vorliegenden CMV-DVD. Aber man kann alles sehen und hören und wenn man bedenkt, dass es sich um einen Super 8Film von 1977 handelt …
„Last House on Dead End Street“ ist schlussendlich ein Film, der von einer sehr kranken, surrealistischen Atmosphäre lebt, die der Film erst in seiner zweiten Hälfte entwickeln kann. Bis dahin bleibt viel platz für lange Weile. Einzelheiten werden nicht detailliert gezeigt, wir sehen also auch keine sonderlichen Spezial Effekte.
Trotz allem wird der geneigte Horrorfreund wohl nicht drum herum kommen. Er wird sich das Filmchen organisieren und wird am Ende des Films sagen: „ Was war das wieder für ein kranker Schei…“