Review

In Deutschland auf der Welle des Selbstläufer-Schlagwortes "Britischer Humor" reitend, entpuppt sich diese "schwarze Komödie" als unangenehmer und wenig Vergnügen bereitender Film. Einzig die sehr überzeugende Abbildung der Nachkriegszeit in Großbritannien kann der Film auf der Habenseite verbuchen. Aber die liebevolle Ausstattung und die authentische Atmosphäre können auf Dauer nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Film weder ernst noch lustig genug ist, um als überzeugendes Gesellschaftsportrait oder andererseits als zugkräftige Komödie zu funktionieren.

Da helfen auch gute Darsteller wie Michael Palin und Maggie Smith nicht, die in "Der Missionar" noch einmal eine weitaus bessere Filmproduktion zusammen bestreiten durften. Malcolm Mowbrays "Film mit dem Schwein" hingegen vermag es nicht, irgendwelche echten Pointen oder kraftvolle Charaktere zu präsentierten. Seine Figuren sind eher auf einen Aspekt beschränkt: Palin als Fußpfleger muss den schüchternen kleinen Mann geben, Maggie Smith die aufstiegsbesessene Hausfrau, ein herumschnüffelnder Fleischinspektor wird dauernd an der Nase herumgeführt. Das alles kommt eindimensional, blass und meistens bierernst herüber. Der Film wirkt so trist, wie englisches Kleinstadtleben in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wohl gewesen sein muss, nur reicht das beileibe nicht, um ihn sehenswert zu machen.

Den Humor, den er aus der Handlung nicht herauszuholen vermag, versucht Mowbray nun aus der untersten Schublade heraus zu erzeugen. Mal wird in einer Tischrunde ein Furz gelassen, dann wird unappetitlich mit Fußnägeln herumgespielt, und zum Dauerwitz entwickelt sich der Durchfall des Schweins, das alles vollkotet und entsprechende Geräusche macht. Dass der Film solche abstoßenden Hypernaturalismen nötig hat, offenbart das nicht vorhandene Potential von Drehbuch und Regie, eine echte Komödie zu gestalten.

Fazit: Schöne Ausstattung, einige wirklich gute Darsteller, ansonsten gähnende Leere und platter Pupshumor.

Details
Ähnliche Filme