Review

Inhaltsanriß:

Ein außerirdisches Forschungsschiff landet auf der Erde, um in der Nähe einer Kleinstadt Proben zu nehmen. Vor Regierungsbeamten entdeckt, müssen die Außerirdischen jedoch fliehen.
Einer von ihnen schafft es nicht rechtzeitig zurück ins Raumschiff, das ohne ihn abheben muß.
Der Außerirdische versteckt sich am Rande der Kleinstadt, wo er auf den 10-jährigen Jungen Elliott trifft, der sich mit ihm anfreundet. Zusammen mit dessen Bruder und kleinen Schwester Gertie versucht er, E.T. zu helfen, mit seinen Leuten in Kontakt zu treten.


Meinung:

Ich habe im Laufe der Jahre die Originalkinofassung bestimmt mehrmals gesehen und neulich dann die anläßlich des 20. Film-Geburtstages neu herausgebrachte Edition auf DVD erstanden.

Ich kann mich noch erinnern, wie der Film damals, als er in die Kinos kam, gehyped wurde. Teilweise auch sehr zu recht. "E.T." ist komisch, wie tragisch und rührend zugleich. Er ist ein Plädoyer für Hilfsbereitschaft, Toleranz und Menschlichkeit.
Dabei ist er durchaus auch spannend, denn eine (vermutlich) geheime Regierungsorganisation sucht nach dem Außerirdischen und findet ihn schließlich auch.
Und an dieser Stelle habe ich auch gleich was an der neuen Edition zu bemängeln. Ursprünglich liefen die Agents bewaffnet durch die Gegend. Nämlich genauso, wie sie es tun würden, wenn sie eine unbekannte aber mögliche Bedrohung der nationalen Sicherheit sichern sollen. Selbstverständlich schickt man dazu Bewaffnete! Steven Spielberg ließ nun alle Waffen durch Funkgeräte ersetzen. Was soll das nur?! Die Bedrohung durch die Agents wird dadurch viel geringer und das nimmt dem Film Spannung. Natürlich machen die von den Waffen keinen Gebrauch und schießen nicht auf die Kinder. Aber allein schon die Bewaffnung an sich war ein Stilelement, das nun verloren gegangen ist. Zudem haben die Agents jetzt völlig idiotische Handhaltungen. So würde wohl niemand ein Funkgerät halten. Aber vielleicht fällt mir das auch nur so auf, weil ich die Originalversion kenne.
Davon abgesehen sind die neuen Szenen sehr schön und die Detailverbesserungen absolut sinnvoll, teilweise bestimmt auch sehr subtil und daher von mir unbemerkt.
Manches gefiel mir schon in der Urfassung nicht so gut, z.B. finde ich die Froschszene nicht durchweg gelungen.

Das Wichtigste, ohne das der ganze Film überhaupt nicht funktionieren würde, ist, daß der Zuschauer eine emotionale Bindung zu E.T. aufbaut. Kein leichtes Unterfangen, zumal E.T. an sich alles andere als niedlich ist. Der intelligente aber naive, gutherzige und tolpatschige Außerirdische ist aber glänzend in Szene gesetzt, so daß es einem alles andere als egal ist, was mit ihm geschieht. Die "Untersuchungsszene" ist wirklich gut gemacht.

Auch die übrigen Charaktere sind überzeugend: Die Jungs spielen Fantasy-Rollenspiele und bestellen sich dazu stilecht Pizza, Elliott hat 'nen Haufen Star Wars Spielsachen, etc... Normaler kann man die fast schon nicht darstellen. ;-)
Sehr gut ist auch die kleine Gertie (gespielt von einer sehr jungen Drew Barrymore). Sie sorgt eigentlich die lustigsten Szenen im Film.

Die Außerirdischen wirken zu keinem Zeitpunkt gefährlich und eher scheinen die technologisch unterlegenen Menschen sie zu bedrohen. Dabei ist es aber gut, daß zum Schluß des Filmes einer der Einsatzleiter, zu Anfang noch ein erbitterter Jäger, nichts dagegen zu haben scheint, daß E.T. zu seinen Leuten zurückkehrt.
Damit endet der Film im Konsens.

Insgesamt kann man schon sagen, daß "E.T." ein Stück Filmgeschichte geschrieben hat. Er ist ein Film, der von Menschen jeden Alters oder Nationalität verstanden werden kann, da er auf grundsätzliche Werte baut.
Ein sehr schöner Film mit kleineren Schwächen.

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