Review

Die Kritik beruht auf der ungeschnittenen DVD-Fassung von Laser Paradise!

1988, 7 Jahre nach dem letzten Teil der "Halloween"-Reihe um Michael Myers (Teil 3 hat bekanntlich nur den Titel der Reihe gemein, nichts aber mit den Ereignissen in Haddonfield zu tun) wurde "Die Rückkehr des Michael Myers" in die Kinos gebracht, die 10 Jahre nach der "Nacht des Grauens" spielt.

Regisseur Dwight H. Little setzte das Drehbuch von Alan B. McElroy in Szene (der später mit seinem Skript zu "Wrong Turn" eine weitere erfolgreiche Horrorfilm-Serie ins Leben rief) und erweist sich als fähiger Handwerker, der zwar nicht die Klasse und Intensität der beiden Vorgänger erreicht, dennoch aber eine würdige Fortsetzung geschaffen hat, die erst im letzten Drittel an Spannung und Tempo gewinnt, die wichtigsten Stil-Elemente der Reihe aber voll ausspielt und von Beginn an mit einer unheimlichen Atmosphäre und bedrohlichen Stimmung punkten kann.

Spätestens dann als bei Michaels Überführung in eine andere Anstalt das obligatorische "Halloween"-Theme von John Carpenter ertönt und wenig später die in Ehren ergraute Horror-Ikone Donald Pleasence als Dr. Loomis auf der Bildfläche erscheint, weiss der Zuschauer, dass der schwarze Mann erneut Haddonfield aufsuchen und eine grauenvolle Blutspur nach sich ziehen wird.

Nach dem sehr brutalen zweiten Teil erreicht auch "Halloween 4" schnell seinen Höhepunkt an graphischer Gewalt, wobei Michael auch nach zehn Jahren kreativ ans Werk geht. Das Blut fließt zwar nicht in Strömen, aber der Zuschauer darf sich auf zwei, drei happige Splattereinlagen freuen, wobei Michael in diesem Teil mit Vorliebe Köpfe mit bloßen Händen zerquetscht.

Teil 4 der Reihe setzt im Vergleich zum Original verstärkt auch auf Action und Schauplatzwechsel, so dass sich Michaels mörderische Hatz auf seine kleine Nichte über die halbe Stadt verteilt und sich nicht nur auf einen Ort konzentriert. Das verleiht der Story zwar neue Impulse, beraubt sie aber gleichzeitig ihrer klaustrophobischen Atmosphäre, wie sie beispielsweise in Teil 2 in den dunklen Fluren des Krankenhauses von Rick Rosenthal inszeniert wurde.

Doch der Funke springt erst in den letzten 20 Minuten über und erst von da an sind Spannung und Nervenkitzel im Sekundentakt spürbar, die ihren Höhepunkt in einem überraschenden finalen Plotttwist finden, der ähnlich von Rob Zombie für dessen "H 2"-Fortsetzung übernommen wurde.

"Halloween 4" hält mit Sicherheit nicht mit der Qualität des Originals stand und der altbekannten Story können nur wenig neue Aspekte hinzugefügt werden.
Dennoch bietet dieser Teil der Reihe dem Fan eine chronologisch stimmige Weitererzählung der Story und  ausreichend Unterhaltungspotential.
"Halloween 4" erweist sich dabei trotz des anfangs sehr zähen Handlungsverlaufs als viel besser als manche der zahlreichen Fortsetzungen.

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