Eines muss man allen vier Ilsa-Filmen lassen: Sie haben echte Maßstäbe im Exploitation-Genre gesetzt und sind bis heute ein Muss für jeden Fan! Beinahe könnte man schon von High Class Sexploitation reden, sind die Streifen doch allesamt besser produziert, höher budgetiert und handwerklich solider inszeniert als so manches Grindhouse-Holperwerk. Wer sich von gewissen Geschmacksbeschränkungen befreit und auch die Political Correctness für 90 Minuten an der Türe abgibt, der kann mitunter einen gehörigen Spaß haben.
Hier gibt es Ilsa in gleich zweifacher Ausführung: Einmal als Aufseherin in einem russischen Gulag zur Zeit Stalins und einmal als Chefin eines Spionage-Rings im kanadischen Montreal der Siebzigerjahre. Aus zwei mach eins, wobei der Part im eiskalten Russland eindeutig der bessere ist.
Dennoch bietet die Doppel-Story um eine der bösesten Bitches der Filmgeschichte einen genüsslichen Ausflug in die Welt des gepflegten Erwachsenenkinos. Regisseur Jean LaFleur, der den Stab von Don Edmonds nach zwei Folgen übernahm, bietet mehr als nur die handelsübliche Dosis an unspiriertem Sex´n Violence: So gibt es unter anderem ein Kettensägen-Armdrücken, psychedelische Panikzustände, Ölmassagen, Sauna-Ficks, einen hohen Body Count sowie eine Ilsa als Dominatrix, der ein Mann gar nicht mehr reicht.
Die Gewalt erreicht bisweilen sadistische Ausmaße, wobei es tatsächlich störend ist, dass die Bösewichter für ihr niederträchtiges, perverses Tun nicht richtig bestraft werden. Auch wollte man etwas arg viel in den Film reinpacken, zumal die Story gegen Ende nur noch überfrachtet wirkt. Trotzdem ist dieser B-Schocker ein echter Klassiker des Genres: Hart, sexy, geschmacklos, actiongeladen, bestens produziert und hervorragend unterhaltend. 9 Flaschen extra harten Wodkas dafür, auf dass das Tittenkreisen in meinem Kopf niemals aufhöre... ;-)