Wenn Regisseur Terry Gilliam zuschlägt wird es immer skurril, für seine Anhänger sind es meist einzigartige Leckerbissen, manchmal werden es sogar allgemein anerkannte zeitlose all-time Meisterwerke (z.B. BRAZIL). Mit BROTHERS GRIMM landet er einen phantasievolles Fantasy-Abenteuer in eher der zweiten Kategorie mit nur wenigen Schwächen und nachweislich einigem Irritationspotential für "Nichteingeweihte" in die so eigene Film- und Bildsprache des Regisseurs. Wer eine geschichtlich korrekt und konservative Einführung in das Leben der historischen Gebrüder Grimm erwartet wird sicherlich von dem schrägen Spektakel etwas enttäuscht sein. Offene Fantasy- und Gilliam Fans werden die nie langweilig werdende phantastische Reise und ihre schrägen Charaktere in ihr Herz aufnehmen und feiern.
Die Story ist - denke ich - hinlänglich bekannt und birgt nur Spoilerpotential und deshalb lasse ich die Beschreibung heute mal weg. Die Film-Haudegen Matt Demon und Heath Ledger (R.I.P.) spielen die Gebrüder Grimm auf ihre eigene Weise wobei Heath Ledger deutlich überzeugender agiert. Altstar Jonathan Pryce überzeugt mal wieder in einem Gilliam Film. Das Spektakel wirkt durch die Gilliam-typischen aufwendigen und detailverliebten Kulissen und die vielen satirischen Seitenhiebe sehr gelungen. Die schiere Aneinanderreihung der Märchenfiguren wirkt allerdings etwas bemüht, so dass der Gesamteindruck im oberen Mittelfeld dem Film doch sehr gerecht wird.
6,5/10 bösen Wölfen....äh,....Punkten