Shane Black is Back. Der ehemals bestbezahlteste Drehbuchautor Hollywoods meldet sich nach langer Abstinenz eindrucksvoll zurück und zwar mit einem Werk das nur so vor abgedrehten Einfällen strotzt. In bester Last Boy Scout Manier wird hier ein cooler Spruch nach dem anderen abgelassen. Der Actionanteil ist im Vergleich zu Blacks früheren Filmen zurückgeschraubt worden, doch das stört nicht denn Langeweile kommt hier garantiert nicht auf. Doch das eigentlich geniale an diesem Film ist das Spiel mit den Genrekonventionen, welches immer wieder klasse ist. Das Amüsante daran ist das der Zuschauer, durch unzählige Filme die er im Laufe seines Lebens gesehen hat ( bei manchen mehr, bei manchen weniger), glaubt zu wissen was geschieht, dann aber doch eines Besseren belehrt wird. So wird der Held nach dem er einen anderen zum Kampf herausgefordert hat erstmal ordentlich verdroschen, da kann es schon mal vorkommen das der Mann die Frau aus dem Bett schmeißt usw.
Bei einem Buddyfilm spielen eben auch die Schauspieler eine wichtige Rolle und für den genialen Robert Downey jr. und für Val Kilmer war der Film ebenfalls eine Art Wiedergeburt. Downey jr. spielt einfach grandios und man muss ihn einfach mögen, vor allem seine Mimik ist brillant. Auch Kilmer zeigt was er drauf hat, indem er die Rolle des auf keinen Fall klischeehaften Schwulen klasse spielt.
Fazit: Das eigentlich Geniale an Blacks Drehbüchern war immer, das obwohl sie nur so vor Zynismus strotzten immer wieder sehr viel Menschlichkeit besaßen. Genau das ist auch bei Kiss Kiss Bang Bang der Fall. Sehr unterhaltsamer Streifen der durch sehr viel Humor, Seitenhieben auf Hollywood und seine Stars, vor allem einem überragenden Robert Downey jr. besticht. Für mich das Highlight des letzten Kinojahres. Das der Film gefloppt ist zeigt leider wieder mal wie, tut mir Leid, dämlich das Mainstreampublikum mittlerweile eigentlich ist.
Kiss Kiss Bang Bang ist ein Werk bei dem ( zumindest für mich) einfach alles stimmt und der das Zeug zum Kultfilm hat.
10/10