Sleepless (2001)

Dario kehrt zu seinen Wurzeln zurück. Aufgrund von Fanwünschen ließ sich der Maestro zur Idee verleiten, mal wieder einen guten alten Giallo zu drehen, jenem Genre in dem er seine ersten Erfolge feiern konnte, das aber leider so ca. die letzten anderthalb Jahrzehnteetwas vernachlässigt wurde.
In Sleepless wird die Geschichte eines Zwergenmörders erzählt, der nach 17 jähriger Schaffenspause seine Mordserie nach einem alten Kinderreim fortsetzt. Dabei versuchen ihm der mittlerweile pensionierte Chefkommisario und der Sohn eines der damaligen Opfer auf die Spur zu kommen.
Die Geschichte hinter dem Film ist dabei eher schlicht gestrickt und aus psychologischer Hinsicht eher fragwürdig aufgeschlüsselt. Wenn man sich nach dem Filmgenuß zehn Minuten Zeit zum reflektieren nimmt, wird man auch mühelos zahlreiche Logikbrüche innerhalb des Kontextes der Geschichte erkennen, aber genug gemeckert, ansonsten funktioniert der Film als spannende Whodonit-Story wirklich gut. Die Story ist spannend erzählt, der Bodycount ok und auch die Horrorvergangenheit Argentos scheint immer wieder durch, trotz FSK 16 Freigabe. Um das Script auch mal zu loben, die Geschichte wird so erzählt, das der Zuschauer  eine faire Chance hat den Hinweisen des Films zu folgen und somit in Eigenregie auf die Identität des Killers zu kommen, im Making Of legt Argento auch ausdrücklichen Wert darauf und dies erhöht den Unterhaltungswert nochmal deutlich. Auch Hauptdarsteller Max von Sydow gefällt in der Rolle des alternden Komissars mit einer ruhigen, unaufdringlichen Performance, schade das der Rest des Casts eher Mittelmaß darstellt. Ansonsten gefällt der typische Goblin Sound, der manchmal etwas arg pompös daherkommt, sonst aber gut rockt.
Trotz einiger kleinen Schwächen kann man sich Sleepless insgesamt aber durchaus mal anschauen. Wer auf Krimis steht ist auf der richtigen Seite. Argento erreicht zwar nicht die Klassiker ala den Cristieverfilmungen mit Peter Ustinov, aber die knapp zwei Stunden Laufzeit vergehen zügig ohne störende Längen. Für Argento Fans ohnehin Pflichtprogramm.