Woran soll Dario Argentos neuer Film gemessen werden?
An seinem eigenen bisherigen Werk? Oder am zeitgenössischen Thriller generell?
Beide Formen der Annäherung hinterlassen unbefriedigenden Beigeschmack.
Die Story tritt auf der Stelle, die Dialoge wirken hanebüchen.
Wer da wen warum metzelt, wird auch rückwirkend nicht klar - im Gegenteil.
Grundsätzliche Ausnahme: die Frau im Zug und ihre Freundin am Bahnhof -weil die haben Beweismaterial gegen den Mörder.
Allerdings scheitert der Film schon hier.
Denn was nützt denn die virtuoseste Inszenierung von Terrormomenten, wenn eher mit der Frage nach dem Sinn als mit dem Schicksal der Opfer gehadert werden muß, weil die Logik mit Füssen getreten wird?
Beispiel gefällig?
Wie kann der Mörder im Zug (wie er dahinkommt ist auch so eine Frage), wissen, welches Auto der Frau gehört, die sein Opfer am Bahnhof abholen will?
Weil genau darin sitzt dann der böse Bube. Und das wäre nur plausibel, wenn Argentos neuer Killer übersinnliche Fähigkeiten hätte.
Hat er aber nicht.
Und voll von derartiger Beliebigkeit ist leider der ganze Film.
Den ich mir nur deshalb zu Ende angesehen habe, weil er eben von Argento war.