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Kult-Regisseur Dario Argento ("Suspiria", "Horror Infernal") scheint sein Pulver offensichtlich endgültig verschossen zu haben. Seit Jahren schon kommt vom Meister des Italohorrors nur noch eher durchschnittliche, uninspirierte Hausmannskost. Auch "Sleepless" macht da ähnlich dem "Phantom der Oper" leider keine echte Ausnahme und reiht sich rasch in die Kategorie "Unter ferner liefen" des modernen Euro-Horrorkinos ein.

Dabei fing alles so verheißungsvoll an! Die ersten 10 bis 15 Minuten von "Sleepless" bieten mit einem beinahe menschenleeren Nachtzug und einem gruseligen Apartement mitsammt Psyhopath tatsächlich feinsten Nervenkitzel in düster-nüchternen Bildern.
Doch schon nach dieser gelungenen Einführung ist der Ofen Argentos mehr oder weniger aus. Es folgen 100 relativ zähe Filmminuten, in denen recht planlos nach dem gemeinen Mörder gefahndet wird. Diverse Privatprobleme zwischen den Akteuren begleiten das Geschehen selbstverständlich. Spannend wirds dabei nur für wenige kurze (Mord)-Momente, was auch durch die mitunter recht drastischen Effekte nicht zu kaschieren ist. Trotz zweifellos brauchbarer Optik kein Vergleich zur tollen Atmosphäre eines "Suspiria"...

Insbesondere das Ende von "Sleepless" enttäuscht noch einmal mit gravierender Ideenlosigkeit und penetranter Konstruiertheit. Warum zum Geier denn nicht das brauchbare Zwergelement zu einem meinetwegen halb phantastischen Ende führen anstatt eine solch dämliche 0815-Auflösung hinzuklatschen? Als ob hier niemand so recht Lust gehabt gehabt hatte, nach den ersten solide abgedrehten 15 Minuten wirklich weiterarbeiten zu wollen! Ärgerlich!

Darstellerseitig kann man sicherlich die Performance von Max von Sydow als alternder Kommisar hervorheben. Der Rest der Besetzung bleibt jedoch unauffällig und kann sich kaum zu Sympathieträgern entwickeln. Bisweilen leider sogar recht schlecht sind die verkrampften und nicht immer glaubwürdigen Leistungen einiger weiblicher Mordopfer-Parts ausgefallen.

Fazit: Durchschnittlich unterhaltsam und optisch recht ansprechend, mehr nicht. Nur der Einsteig macht wirklich Laune - die paar netten Goreeffekte machen die 100 folgenden 0815-Giallo-Minuten leider auch nicht sehenswerter...

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