Die Journalistik-Studentin Toni Daniels ist neu am Tambers College eingeschrieben und bekommt von der Redaktion der Schul-Zeitung den Auftrag, einen Artikel über die traditionelle "Rush Week" zu verfassen, während der die Studenten-Verbindungen jedes Jahr unter den Erstsemestern neue Anwärter rekrutieren und auch sonst jede menge Schabernack anstellen. Bald schon stößt sie allerdings auf eine wesentlich interessantere Geschichte, als die Studentin Julie Ann eines Nachts spurlos verschwindet und kurz darauf noch weitere Kommilitoninnen vermisst werden. Toni ist schnell der Meinung, dass da ein Serienmörder auf dem Campus sein Unwesen treiben muss, zumal ja vor einem Jahr bereits die Tochter von Dekan Grail von einem Unbekannten ermordet wurde. Bei Nachforschungen findet die Studentin heraus, dass alle verschwundenen Mädchen dem Mensa-Koch Arnold für perverse Nackt-Aufnahmen Model gestanden haben, um sich etwas nebenbei zu verdienen... aber ist dieser deswegen auch der Killer? Plötzlich beginnt Verbindungs-Oberhaupt Jeff, der mit Grails Tochter liiert war und jüngst auch mit Toni angebändelt hat, sich äußerst merkwürdig zu verhalten... "Rush Week" ist ein merklich ambitionsloser, aber zu aller Überraschung doch recht unterhaltsamer Slasherfilm, der aus der alten Axtmörder-stalkt-College-Miezen-Plotte genügend Spannung generieren kann, um einen bis zum Schluss bei der Stange zu halten. Auch wenn er mit seinem Streifen streng genommen ein paar Jahre zu spät dran ist, um nach dem Abflauen der Teenager in Angst-Welle noch großartig für Furore zu sorgen, orientiert sich Regisseur Bob Bralver stimmungsmäßig doch so stark bei den entsprechenden Vorbildern, dass das Ganze ebensogut schon in den frühen 80ern hätte entstanden sein können. Jene Szenen, in denen der maskierte Killer nachts über den Campus schleicht, sind atmosphärisch ganz nach den entsprechenden Momenten solcher "Klassiker" wie "Prom Night - Grauen ohne Namen" und "Girls Nite Out - Das Spiel des Wahnsinns" geraten und sorgen somit zumindest für das Quäntchen Authentizität, das so manch anderem leidigen Schlitzer-Streifen abgeht. "Rush Week" bietet demnach kaum Eigenständiges und schon gar nicht so etwas wie Originalität, beachtet aber immerhin die Genre-Regeln und deckt seine Laufzeit mit jeder menge Red Herrings und vielen zwielichtigen Charakteren ab. Die entweder blutleeren oder gleich im Off stattfindenden Morde und der extrem niedrige Body Count sollen nebenbei wohl durch ein Übermaß an Nudity-Einlagen ausgeglichen werden, denn so ziemlich jede Studentin darf hier früher oder später mal ihr Oberteil ablegen... mal abgesehen von Hauptdarstellerin Pamela Ludwig, und gerade die hätte man wirklich gerne nackt gesehen...
6/10