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Sollte bisher noch niemand von dem 1989er Film „Rush Week“ gehört haben, kann ich die Splatterfreunde unter Ihnen beruhigen: auch wenn es sich dabei nominell um einen Studi-Slasher handelt, ist es mit dem Gore nicht weit her.

Aber nun ist das natürlich nicht das einzige Qualitätsmerkmal eines Films, es gehört schon noch ein wenig mehr dazu, einen Film aus der Obskurität oder den tiefen Tälern der Beliebigkeit zu retten.
Leider hat „Rush Week“ nicht wirklich viel davon, außer dass man anno 1989 sein Augenmerk schon verstärkt in Richtung der generellen weiblichen Anatomie ausrichtete.
Was so viel bedeutet wie: der Film geht arg in die Richtung einer Tittenparade.

Worum gehts? Was wir haben, ist eine Feld-, Wald- und Wiesenuniversität irgendwo in USA – und aktuell ist mal wieder „Rush Week“, in der man sich für die Studentenverbindungen qualifizieren oder bewerben kann. Das heißt, es gibt viele Streiche und geschmacklose Prüfungen und nebenbei möchte man noch ein paar Miezen ins Bett bekommen. Das schlimmste unter diesen Häusern ist Beta Delta Beta und es wird praktisch rund um die Uhr einer drauf gemacht, sehr zum Ungemach des Dekans, der von Roy Thinnes als bekannter Stargast gegeben wird (wenn Sie ihn nicht mehr kennen, macht das nichts, aber er kämpfte 20 Jahre vor diesem Film genretechnisch sehr eindrucksvoll gegen außeridische Invasoren in der Serie „The Invaders“).
Parallel dazu läuft auch noch ein finsterer Kuttenträger durch die Gegend, der eine doppelseitige Fantasy-Axt schwingt und dabei allerlei junge Damen erlegt. Diese Damen sind nicht etwa Studentinnen, sondern Tänzerinnen, Models oder generell Halbbekleidete, was wenigstens optische Reize auslöst.
Im Fokus steht eine Medienstudentin, die eine Recherche machen möchte und ein Auge auf den BDB-Frontmann wirft, der irgendwie dieses Jahre keine Lust auf Party mehr hat und sehr nachdenklich wirkt. Das ist kein Wunder, denn seine Freundin kam ums Leben und die war – jetzt kömmts – auch noch die Tochter des Dekans.

Tja, und wenn man dann noch hätte sehen können, was der „schwarze Abt“ samt Latexgesichtsmaske sich da zusammenmetzelt, dann hätte es lustig werden können, nur leider passiert das fast alles außerhalb der Kamera. Auch die immer wieder mal omnipräsenten Möpse können mich jetzt nicht abendfüllend unterhalten, auch wenn das eine oder andere Pornostarlet den Streifen als ihren Einstieg ins normale Business verbuchen wollte. Kathleen Kinmonts Startauftritt als (ich glaubs nicht) „Julie Anne McGuffin“ ist auf jeden Fall ein frühes Highlight, das man trotz vieler weiterer Oben-ohne-Fotos nicht gut wiederholen kann.

Klar sag ich nicht, wer es denn am Ende ist, aber der Film holpert sehr unbeholfen seinem Ende entgegen und weder die recht unaufmerksam agierende Journalistin noch der mysteriöse Schnucki von der Studentenverbindung können uns da abholen, wo es wirklich Spaß macht. „Rush Week“ ist nicht wirklich schlecht, aber streckenweise recht fade und blutarm, da helfen auch keine roten Heringe. Und kein Gore ist nun auch keine Lösung. (3/10)

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