Die Offenbarung: Battlestar Galactica – “re-imagined”
„Battlestar Galactica“ – zu deutsch: „Kampfstern Galactica“ – diesen Science-Fiction-Kosmos kennen viele von uns noch als klassische 80er-Jahre –Serie mit Lorne Greene und Dirc Benedict, ein unterhaltsames, jedoch nicht immer ganz überzeugendes Weltraumabenteuer aus einer Zeit, in der „Star Wars“ das Genre dominierte.
Seit 2003 sieht die Sache anders aus, neuer, frischer, vielschichtiger. Ein fähiges Team um Produzent und Drehbuchautor Ronald D. Moore setzte sich seinerzeit an eine „Re-Imagination“, eine Neubearbeitung des klassischen Stoffes, und schuf mit seiner Vision von „Battlestar Galactica“ nicht nur eine völlig eigenständige Drama-Show, sondern zudem das zeitgemäßeste Stück Science Fiction, das die Welt von heute sich vorstellen kann.
Aus der „alten“ Serie wurden dabei lediglich grobe Inspirationen übernommen – einige Namen und Settings – alles weitere wurde einer vollständigen Frischzellenkur unterzogen zu einer Sternensaga gemacht, die sich irgendwo zwischen Shakespeare und modernem Politthriller bewegt.
Kurz zur Handlung: In einem entfernten Sternensystem entgeht nur ein kleiner Teil der Menschheit einem völligen Holocaust, als die Maschinenrasse der Cylonen die zwölf Menschenkolonien in einem überraschenden und zugleich verheerenden Großangriff attackiert. Angeführt vom letzten verbliebenen Großkampfschiff der Flotte, der titelgebenden Galactica, suchen die Überlebenden von nun an nach der verschollenen, nur aus Legenden bekannten letzten Kolonie – dem Planeten namens Erde.
Diese Ausgangshandlung, ausgebreitet in einer als Pilotfilm fungierenden dreieinhalbstündigen Miniserie, bildet jedoch lediglich das Grundgerüst für alles, was in den folgenden Serienstaffeln noch kommen soll. Ganz auf tiefgründige Handlungsbögen, intelligente Dialoge, packende Atmosphäre und glänzende Schauspieler setzend, entfaltet das neue „Battlestar Galactica“ ein wahres Panorama an anspruchsvoller Unterhaltung – persönliche Tragödien, politische Intrigen, Infiltrationsängste (in bester Post-11.-September-Manier), moralische Fragen, mythisches Entdeckertum, religiöser Fanatismus – alles wird absolut glaubhaft und ehrgeizig behandelt. Dahinter steht ein groß angelegter, epischer Handlungsbogen, der jede andere SpaceOpera in den Schatten stellt. Passende Musik, beste Regie- und Kameraarbeiten sowie die völlig konkurrenzlosen Spezialeffekte sorgen zusätzlich dafür, dass die „Battlestar Galactica“ von der Times und anderen renommierten Presseorganen zu einer der besten Serien aller Zeiten gekürt wurde – Science Fiction für Genießer, sozusagen.
Im hiesigen TV strahlt ja RTLII die Serie aus, weitaus mehr zu empfehlen ist wie üblich jedoch der direkte Griff zur DVD, hier sind bereits neben der Pilotserie die Staffeln 1 bis 3 sowie der Film „Razor“ erschienen – die finale vierte Staffel wird in den USA ab Ostern 2008 ausgestrahlt. Wir freuen uns – wenn natürlich auch mit etwas Wehmut – schon jetzt auf ein sicher grandioses Ende einer grandiosen Serie!