Battlestar Galactica (2004)

Vorneweg: Ich kenne die Originalserie nicht.
Eventuelle Änderungen oder auch Parallelen stören mich also nicht.
Auch bin ich aufgrund dessen mit einer neutralen Erwartungshaltung an die Serie herangegangen.
Eine neue SF Serie, mal schauen, hoffentlich ist sie gut.

SF Serien sind allgemein mein Fall, wobei ich hier die großen Kommerziellen Erfolge eher bescheiden finde, und die kleinen, unbekannten und kommerziell wenig erfolgreiche liebe. An erster Stelle sei hier Babylon 5 und Firefly genannt, aber auch eine Serie wie Space 2063 oder Farscape haben mir gut gefallen.

Aber kommen wir zur BSG, der hochgelobten Serie.
Die erste Folge des Pilotfilms empfand ich als Enttäuschung.
Die Charaktere platt und uninteressant, die Zylonen in Gestalt von Six eher peinlich. Dies liegt unter anderem an den Dialogen die teilweise peinlich, teilweise schlecht, teilweise auch recht gut sind.

Die Atmosphäre war kaum vorhanden.
Hier liegt das Problem in der völligen Unfähigkeit das Geschehen glaubhaft rüberzubringen.
Die Serie Outer Limits beispielsweise hatte recht häufig den Untergang der Erde als Thema - und zwar konstant glaubwürdiger und mitreißender als BSG.
Die Erklärungen wirken an den Haaren herbeigezogen und teilweise schlicht lächerlich.

Der Regiesseur erscheint mir als vollkommen unfähig.
Geradezu auf Knien bittet er flehentlich das Publikum um Anerkennung, um Emotionen. Atombomben, fliehende Menschen - alles kennt man schon, alles sah man schon besser.
Auch die Musik bettelt um Anteilnahme, sie ist zwar nicht schlecht, aber ihr zwanghafter Versuch Atmosphäre zu erzeugen ist zum Scheitern verurteilt.
Atmosphäre erreicht man in den seltensten Fällen in dem man auf Knien darum fleht und dem Zuschauer das auch noch deutlich macht.

Die miserablen Regiesseurleistungen setzen sich in den kommenden Episoden nahtlos fort.
Er ist nicht im geringsten in der Lage Stilmittel gekonnt einzusetzen und wirkt in seinem ganzen Machen hilflos und bemitleidenswert.
Seine Bermerkenswerte Ahnungslosikgeit was Militär und Sprengköpfe angeht tun ein übrigens um die Serie zur Lachnummer werden zu lassen.
Als Beispiel seien hier der EMP genannt den Apollo auslöst - was die Feindschiffe grillt, das eigene, nicht militärische Schiff aber nicht.
Aha.
Oder Granaten die explodieren weil sie nen Meter runterfallen.
SEHR interessant.

Haben in den folgenden Episoden die Charaktere eine Wandlung zum Besseren, schafft es die Serie leider zu keiner Zeit gut zu werden.
Konstant drücken diverse Dinge das Niveau.
Ist der eine Charakter gut darsgestellt kann man sicher sein dass der nächste bescheiden ist.

Die Zylonen in Gestalt von Sex (Absichtliches Wortspiel) sind Nymphomaninnen und deutlich der Fantasie eines notgeilen männlichen Wesens entsprungen.
Wenn sie erotisch wäre hätte ich damit auch kein Problem im Gegenteil - wenn ich da an diverse Momente mit Inara von Firefly denke...
Bei BSG ist es ungefähr so erotisch wie Werbung für eine Telefonsexhotline.
Schlicht peinlich.

Ebenfalls peinlich ist die Umgebung an sich. Einerseits wird immer wieder betont dass wir hier nicht die Erde haben, andererseits fliegt die Präsidentin in der Air Force One die sogar leicht bläulich ist rum.
Auf dem Boden fahren Hummer, es werden die gleichen Marine-Corps-Sprüche wie auf der Erde gesungen und so weiter.
Die Serie schreit am laufenden Band: Hallo, wir spielen im Jahre 2000 auf der Erde.
Ein weiterer Grund warum am laufenden Band keine Atmosphäre aufkommt.

Die Effekte sind ordentlich, allerdings empfinde ich die Raumschlachten als zu schnell geschnitten und uninteressant.
Technisch sicherlich gut gemacht fehlt mir doch die Liebe, das mitreißende.


Insgesamt hat die Serie nichts, absolut nichts.
3 Punkte, mit gutem Willen vielleicht auch 4.
Nach 7 Folgen war für mich Schluss, es war kein Aufwärtstrend erkennbar, es wurden die gleichen massiven Fehler wie zuvor gemacht.

Wie diese Serie so hoch gelobt werden konnte ist mir schleierhaft, leider zeigt es wiedereinmal:
Kommerziell erfolgreich ist der Mist.
Die wirklich guten, anspruchsvollen Serien kämpfen ums Überleben oder werden ganz abgesetzt.