Review

Niemals eine US-Flagge beleidigen...06.03.2010

Wir befinden uns in der Filmhistorie im Jahr 1987. Heldenzeit, lieber Leser, denn aus diesem und den anliegenden Jahren stammen allerhand "Militärabteilungsfilme". Es gehörte zum guten Ton, jedem noch so abseitigen Department einen Film zu spendieren, und man hat sich die meisten dieser Filme auch gerne angesehen, waren sie doch Garanten für gute Unterhaltung, bildschirmfüllende Explosionen, massige Feuergefechte und ultrakonservativem Patriotismus. Niemals durfte ein Mann zurückgelassen werden, die Navy Seals stritten sich mit der Delta Force um den Titel der härtesten Truppe, und der Zuseher war mittendrin. Natürlich durfte man seitens der Story nicht zuviel erwarten, letztlich ging es immer um einen Schurken oder einen Schurkenstaat, gerne arabischer Provenienz, gegen die man sich mittels einer Spezialtruppe behaupten mußte.

Und genau so ist es auch hier. Wir begleiten die Marines bei einem kleinen Einsatz unter der Führung von Gunnery Sergeant Burns in das Land Jamal. Dort soll man die ansässigen Militärs mit Waffen versorgen und generell nur beoobachten. Doch als ein Waffentransport von hinterhältigen Terroristen unter Mithilfe von zwei deutschstämmigen "Beratern" gekapert wird, ein amerikanischer Colonel samt Fahrer entführt werden und dann auch noch die amerikanische Flagge verbrannt wird, ist Schluß mit lustig...die Lunte brennt bei Burns...und der geht hoch, als der Fahrer tot vor die US-Botschaft gelegt wird. Nun heißt es Rache nehmen am Karotuchträger, untertstützt vom Mossad, der durch eine als Journalistin getarnte Undercoveragentin ins Spiel gebracht wird. Und am Ende...ist nur noch ein einziger Amerikaner mehr gestorben, dafür aber alle Terroristen. Da kann die Flagge wieder wehen...

Tragische Szenen rund um die Flagge, die immer wieder in den Mittelpunkt des Geschehens gerückt wird. Man verbrennt sie, man tritt mit den Füßen darauf, aber sie wird auch auf dem Sarg eines Gefallenen drapiert. Ach, da geht dem Amerikaner das Hetz in der Brust auf. Der Europäer ist verwundert, freut sich aber über einige sauber inszenierte Feuergefechte mit feinen, handgemachten Explosionen und Blutpäckchen. Tja, Handarbeit sieht einfach besser aus als Computergrafik...Leider aber gibt es in diesem Film in der Mitte recht viel Leerlauf, das ist wie beim Einsatz von Chuck Norris, der auch erstmal ermitteln mußte, bevor er dann die Missing in Action - Kameraden befreien konnte. Hier nun ist es Burns, der mit der Journalistin fertigwerden muß, um dann endlich zuschlagen zu können. Fred Dryer in der Rolle des Gunny sieht ein bißchen so aus wie ein jüngerer Eastwood in Heartbrake Ridge, ohne allerdings dessen Charisma zu haben. Macht nichts, der Film ist ein typischer Vertreter seines Genres, allerdings mit zuwenig Action, um den Zuseher wirklich zufriedenzustellen. Wenn es aber kracht, dann ist das gut gemacht! Kann man sehen, muß man aber nicht...6/10.

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