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Die erste Verfilmung von Thomas Harris' "Roter Drache" ist ein stilsicherer und kühler, wenn auch nur mäßig spannender Profilerthriller, der ganz das Flair der Eighties atmet. Sprich: Es werden hässliche Sackos getragen und es erklingt dünnes Synthie-Geklimper. Die eigentlichen Taten des Psychopathen bleiben größtenteils außen vor und wir dringen als Betrachter auch nicht allzu tief in desen verdrehte Welt ein. Lediglich die bizarre erste Szene im Versteck des spleenigen Killers ist ganz typisch für die Erzählweise von Harris. Aus heutiger Sicht eh wesentlich interessanter als die gesamte Mörderjagd dürfte die ungewohnte frühe Interpretation von Hannibal Lecter sein: Anthony Hopkins ist mit dieser Rolle so untrennbar verbunden, dass man bei Brian Cox nur festhalten kann, dass ihm jegliche bedrohliche Aura fehlt und er keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.