Die Erde schwebt in großer Gefahr, denn sie wird von Sexstrahlen vom Planeten Porno beschossen, die Menschen bei Berührung zu ungehemmten, sexuellen Akten zwingen. Wissenschaftler aus allen Ecken der Welt sind am Verzweifeln, denn es scheint als gäbe es nichts, was man gegen die Sexkatastrophe unternehmen könnte. Flesh Gordon (Jason Williams), Sohn eines führenden Wissenschaftlers, soll den Geschehenissen auf den Grund gehen. Als sein Flugzeug ebenfalls von den Sexstrahlen beschossen wird, kann er sich mit der notgeilen Dale Ardor (Cindy Hopkins) gerade noch mit einem Fallschirm retten und landet zufällig auf dem Gelände von Dr. Flexi Jerkoff (Joseph Hudgins). Dieser plant schon seit einiger Zeit, mit seinem Raumschiff in Penisform zum Planeten Porno zu fliegen, und nimmt Flesh und Dale aus diesem Grund kurzerhand mit.
Nach ihrer Reise durch die Wahnsinnsspähre landen Flesh, Dale und Dr. Jerkoff bald auf dem Planeten Porno, wo sie jedoch nicht gerade freundlich empfangen werden. Regiert wird der trostlose Planet von "seiner Geilheit" Imperator Hodes (William Hunt), in dessen Palast die unvorstellbarsten Sexorgien stattfinden. Wie sich schnell herausstellt ist ein von Hodes auf die Erde gerichteter Sexstrahler schuld an den Ausschweifungen, weshalb sich Flesh und seine Freunde dazu entschließen, den Verrückten Lustdiktator aufzuhalten. Das jedoch soll sich als sehr schwierig gestalten, denn bei ihrem Kampf gegen Hodes bekommt es Flesh nicht nur mit Penisauriern und scharfen Riesenaffen, sondern auch mit lesbischen Untergrundkämpferinnen und einem schwulen Thronerben zu tun. Als Hodes dann auch noch Dale zu seiner Braut nehmen möchte und Flesh von Klitoria, Königin der Dunkelheit und Hüterin der magischen Kraftwarzen auf deren fliegendes Lustschiff entführt wird, spitzt sich die Lage bedrohlich zu..
Anhand des Inhalts von "Flesh Gordon" lässt sich schnell erahnen, dass Michael Benveniste und Howard Ziehm hiermit einen Porno mit humorvollen Einlagen abgeliefert haben, doch genau das wurde der Streifen letztendlich nicht. Anfangs hatten die beiden Männer, die sich den Regieposten teilten, zwar einen derartigen Streifen im Sinn, doch die Problematik in der damaligen Zeit mit einem derartigen Thema machte ihnen einen Strich durch die Rechnung, und so wurde aus einem anfänglichen Hardcore-Projekt eine niemals all zu explizite Science-Fiction Satire mit gehörigem Erotikgehalt und reichlich sexuellem Klamauk. Trotz, oder gerade wegen seines Schmuddelcharakters wurde aus "Flesh Gordon" jedoch ein durchaus annehmbarer Erfolg, der bis heute als Kult gilt. Wie der Streifen dabei in seiner Einleitung erklärt, handelt es sich bei alledem um eine Parodie auf die klassische Heldenserie "Flash Gordon", die im Amerika der 30er sehr gut ankam, und von der mittlerweile schon zahlreiche Verfilmungen und sogar TV-Serien gedreht wurden.
Inwiefern sich "Flesh Gordon" an seine Vorlage hält, kann ich nicht sagen, da ich die klassischen Science-Fiction Romane nie gelesen habe und auch die Verfilmungen dazu nicht kenne. Das jedoch ist in keinster Weise von Nöten, um den hier vorliegenden Film nachvollziehen zu können, dessen Handlung so auf Nonsens und Humor ausgelegt ist, dass man sie kaum mehr ernst nehmen kann. Was "Flesh Gordon" aber so besonders macht und ihm auch den Status eines Klassikers einbrachte, ist seine geschickte Verknüpfung sexueller Elemente mit einer gelungenen Inszenierung. Aus den etwa 500.000 $, die den Produzenten zur Verfügung standen, holte man alles heraus und schuf einen nicht selten aufwändigen Trashklopper, dem man derartige technische Spielerein garnicht zutrauen würde.
Ganz in der Tradition von Altmeister Ray Harryhausen werden penisförmige Monster, Penisaurier, zum Leben erweckt, die sofort Erinnerungen an Filme wie "Tauchfahrt des Schreckens" und andere Monsterperlen von Kevin Connor wachrufen. Und spätestens wenn in der finalen Sequenz ein riesiger, notgeiler Affe lebendig wird, der ein Gebäude erklimmt, dann wird klar, dass den kreativen Schöpfern hier nicht nur ein billiger Sex-Schmuddelfilm vorschwebte, sondern sie auch eine Hommage an die gute, alte Zeit der Monsterfilme abliefern wollten und das ist wunderbar gelungen. Nicht immer sind die Effekte in "Flesh Gordon" überzeugend, doch weitgehend haben die Verantwortlichen große Arbeit geleistet. Das macht den Streifen zu etwas Besonderem und hebt ihn meilenweit von billigen Sexfilmen ab, wie es nach ihm viele gab.
Wer sich jedoch alleine der Effekte und der Science-Fiction orientierten Story wegen auf das Werk einlässt, wird sein blaues Wunder erleben, denn obwohl die Macher auf Pornographie verzichteten, dürften die permanent sexuell ausgerichteten Anspielungen und Anstößigkeiten nicht jedermanns Sache sein. Es gibt reichlich nackte Haut und Beischlafsszenen zu sehen, die Frauen laufen ständig nackt durchs Bild und auch sonst dreht sich hier alles nur um das Eine. Aussprüche wie "Tower bitte kommen, wir können vor Geilheit nicht mehr fliegen" zeugen nicht gerade von dem intellektuellen Gehalt des Films, sorgen aber dafür dass man sich als Trashfan und Liebhaber des Nonsens sofort pudelwohl fühlt. "Flesh Gordon" zieht also nicht nur die als Vorbild dienende Serie durch den Kakao, sondern präsentiert sich zudem stolz und schamlos als selten dümliches Erotikabenteuer, das aber gerade durch seinen fehlenden Anspruch solch einen Spaß macht. In welchem anderen Film gibt es denn sonst Vergewaltigungsroboter zu sehen?
Leider kommt aber auch ein Film wie "Flesh Gordon" nicht ohne Mängel aus. An und für sich ist es onehin unmöglich, einen derartigen Streifen nach gängigen Bewertungskriterien auseinanderzunehmen, deshalb belaufen sich die Kontrapunkte lediglich auf den stellenweise etwas in den Hintergrund tretenden Humorgehalt des Films. Langweilig wird das Geschehen glücklicherweise nie, doch zu Lachen gibt es insbesondere im Mittelteil eher weniger, wenn der Streifen seine sexuellen Elemente etwas in den Hintergrund rückt und sich mehr auf Flesh's Rettung von Dale konzentriert. Zu diesem Zeitpunkt handelt es sich dann mehr um eine Verarsche der gängigen "Flash Gordon" Heldenstorys, was jedoch nicht immer mit dem nötigen Trashgehalt serviert wird. Es liegt mir gewiss fern, den Film schlechter zu machen, als er ist, denn eine solche Anhäfung von Blödsinn wird sich in dieser Form sicher so schnell kein zweites Mal finden. Gerade das macht "Flesh Gordon" auch zu einer berechtigt kultigen, einzigartigen Angelegenheit, die zwar ihre kleine Schwächen hat, welche aber nicht weiter stören. Selbst die Schauspieler agieren ordentlich. Gerade die drei Hauptcharaktere sind stets präsent und wurden sogar sehr, sehr überzeugend und von professionellen und bekannten Sprechern ins Deutsche übersetzt.
"Flesh Gordon" ist ein kultiges, Science-Fiction-Erotik-Abenteuer, welches gleichzeitig auf vielen Ebenen funktioniert. So haben die Macher hiermit nicht nur eine Hommage an die alten Monsterfilme abgeliefert, sondern außerdem die Heldenserie "Flash Gordon" parodiert. Für den Erfolg des Ganzen sorgte dann der schmuddelige Sexfilm-Charakter. Sexuelle Anspielungen, nackte Haut und trashiger Nonsens sind in "Flesh Gordon" genug vertreten und machen den Streifen zu einer spaßigen Angelegenheit, die man sich unbesorgt ansehen kann. Im Mittelteil geht der Humor zwar kurzzeitig abhanden, was aber nichts daran ändert, dass es sich hierbei um einen berechtigten Klassiker des Trash- und des Erotikfilms handelt.