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Den beiden Wissenschaftlern Howell und Tucker ist eine Bahnbrechende Entdeckung gelungen, die es den Menschen offenbar ermöglicht, den Tod zu besiegen. Die Unsterblichkeit scheint zum greifen Nahe. Während Howell sich mit dem Erreichten zufrieden geben möchte, hat sich Tucker in eine art Wahn reingesteigert, der ihn glauben lässt gottähnlich zu sein. Er hat großes vor und sein Partner Howell, der seinen Ehrgeiz aus ethischen Gründen nicht folgen mag, wird für ihn immer mehr zum Hindernis.

Howells Sohn Michael kriegt dann, als er seinen Vater bei der Arbeit besuchen möchte, zufällig einen erbitterten Streit der beiden Wissenschaftler mit, bei dem es auch zu Handgreiflichkeiten kommt. Michael bemerkt, dass Tucker ihn gesehen hat und sieht zu, dass er Land gewinnt. Er steht Tucker jedoch plötzlich direkt gegenüber. Eine verhängnisvolle Begegnung. Michael wird von Tucker betäubt und einer art Gehirnwäsche unterzogen. Nunmehr ohne eigenen Willen wird er von Tucker darauf programmiert, seine eigenen Eltern zu ermorden.
Während Michael nun sieben Jahre in einer Irrenanstalt lebt, führt Tucker seine fragwürdigen Forschungen auf einer einsamen Insel mit menschlichen Individuen fort und erschafft eine Rasse hirnloser Monstren. Die Zombiegleichen Kreaturen dienen Tucker als Forschungsobjekte und Leibgarde zugleich.
Wie bereits erwähnt kommt Michael jedoch nach sieben Jahren frei. Michael weiß, dass er von Tucker dazu benutzt wurde, seine eigenen Elter zu töten, er weiß, dass er schuldlos ist und er weiß, dass er sich an Tucker rächen muss. So macht sich dann Michael zusammen mit seiner Freundin und einem befreundeten Paar auf, die Insel zu besuchen, auf der Tucker inzwischen eine recht absonderliche Alleinherrschaft führt. Bereits die Anreise mit der Fähre stellt die Vier vor argen Problemen, bekommen sie es doch mit der sonderbaren Gefolgschaft Tuckers zu tun, die sich fortan an ihren Fersen heftet.

Was soll man zu Death Warmed Up sagen? Meine Meinung zum Film ist gespalten. Zum einen haben wir hier einen wunderschönen, trashigen B-Moviekracher von 1985, zum anderen liegt hier eine kaum entschuldbare Zusammenschusterung der gesamten Handlung vor.
Nur ein Beispiel sei hier erwähnt: Michael Howell möchte also wie oben beschrieben seinen Dad am Arbeitsplatz besuchen und wird dann Zeuge der handgreiflichen Auseinandersetzung zwischen Tucker und seinem Vater. Er rennt also weg und plötzlich steht er vor Tucker. Tucker sagt dann zu Michael, bevor er ihn eine riesige Betäubungsspritze in den Allerwertesten jagt, er solle doch erstmal duschen gehen, er sei ja ganz durchgeschwitzt. Michael duscht sich dann seelenruhig und wird dabei von Tucker beobachtet, der ihn dann die besagte riesige Spritze in den Hintern jagt um ihn anschließend der besagten Gehirnwäsche zu unterziehen.
Ne, schon klar, wenn man gerade Zeuge einer handgreiflichen Auseinandersetzung wird, in der der eigene Vater verwickelt ist, nimmt man den Ratschlag des Gegenparts gerne an, einfach mal so zwischendurch eine belebende Dusche zu nehmen.
Nicht die einzige unlogische Stelle im Film. Am meisten hat mich gestört, dass Michael seine eigene Freundin und das befreundete Paar in seinen Rachefeldzug mit hineinzieht, ohne dass Diese überhaupt etwas von der Vorgeschichte wissen, vielmehr von einer art Abenteuerurlaub ausgehen. Das ist sehr niederträchtig und würde in einem solchen Film auch nichts ausmachen, jedoch passt dass im Film nicht, da die Figur des Michael nun mal nicht niederträchtig ist. Ich könnte hier endlos fortfahren, möchte es aber jetzt dabei belassen.

Positive Anmerkungen gibt es ebenso viele. Wir erleben durchaus eklige Operationsszenen am offenen Gehirn, sonderbare, zombieartige Gestalten, eine teilweise gruselige, zuweilen düstere und spannungsgeladene Atmosphäre, sowie eine relativ durchgeknallte Horrorgeschichte.


Die Schauspieler waren alle durchaus glaubwürdig. Teilweise hatte ich Großaufnahmen angsterfüllter Gesichter mit weit aufgerissenen Augen gesehen, die mich an Alfred Hitchcock erinnerten.
Schlussendlich muss ich sagen, dass man mit einigen leichten Korrekturen in der Handlung eine echte Granate des Horrorfilms hätte zaubern können. Da es sich um eine Produktion mit sehr geringem Budget handelt, meine ich aber, dass der Film in dieser Klasse immer noch als überdurchschnittlich zu bewerten ist.
Die Schlussszene ist übrigens ein Abbild des gesamten Films. Gut und dramatisch gespielt, völlig unvorhersehbar, jedoch auch filmisch ebenso unmotiviert und eben auch wieder ganz unlogisch.

Liebhaber leicht antiquierter Horrorfilme sollten sich den relativ unbekannten Film einfach mal ansehen. Alle Anderen werden enttäuscht sein.

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