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Tim musste als Kind mit ansehen, wie sein Vater vom Boogeyman umgebracht wurde. Seither ist er traumatisiert und fühlt sich ständig von der Geist-Kreatur verfolgt. Als er nach dem Tod der Mutter ein letztes Mal in sein ehemaliges Elternhaus zurückkehrt, erwacht der Boogeyman zu neuem Leben und trachtet ihm und seinen Freunden nach dem Leben. Ein Kampf auf Leben und Tod entbrennt.

Die Geschichte vom Boogeyman, der des Nachts aus den Wandschränken kleiner Kinder kommt, um sie zu entführen und zu fressen, gehört wohl zu den ältesten Gruselstorys der urbanen Legenden - neben dem Pärchen, das dem Hakenkiller nur knapp entkommt, und den Taranteln in der Blumenvase. Dementsprechend gab es auch schon literarisch und filmisch zahlreiche Abwandlungen dieser Geschichte. Dieser Grusel-Schocker, der die Story ins neue Jahrtausend holt, ist da bei weitem nicht die beste Variante.

Dabei gibt es am Anfang durchaus noch Hoffnung: Die Eingangssequenz ist extrem düster und mit gelungenen Horror-Effekten inszeniert, die nicht nur an kindliche Ur-Ängste angelehnt sind. Und auch die von blassen, grauen Tönen dominierte Farbgebung verleiht dem Film eine durchgehend düstere Optik.

Dennoch kommt zu keinem Zeitpunkt echte Atmosphäre auf - das verhindern im ruhigen Anfangsteil die klischeehaften Dialoge und die papierdünnen Figurenstereotypen. Auch die obligatorischen Schockszenen am Anfang, die sich stets als harmlos herausstellen, verderben dem bewährten Horrorfan schnell jeden Spaß. Darüber hinaus nervt die hektische, völlig überzogene Kameraführung bei den echten Spannungsszenen, wenn Tim zum Beispiel plötzlich in einem Schrank eingesperrt wird. Und wenn am Ende nicht nur die Story zu einem wirren Durcheinander von Ort- und Zeitsprüngen entartet und der Boogeyman sein schlecht getrickstes Gesicht zeigt, geht jeder Rest von Grusel endgültig verloren. Echte Spannung kommt sowieso zu keinem Zeitpunkt auf.

So ist "Boogeyman" ein unterdurchschnittlicher Horrorstreifen, der immerhin eine Handvoll gelungener Schocksequenzen zu bieten hat, ansonsten aber durch jede Menge Klischees, schlechte Schauspieler und eine im Grunde völlig sinnlose Story glänzt (von einem inhaltlichen Kern fehlt hier nämlich jede Spur). So mögen komplette Neueinsteiger vielleicht ein wenig Gruselspaß haben. Alle anderen aber schauen in die Röhre.

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