Soso, nun ist auch der "Boogeyman" dem Remake-Wahn verfallen. Aber mußte dies angesichts des ohnehin schon schwachen Originals wirklich sein? Kann man sehen wie man möchte, schlechter ist er schon einmal nicht, aber auch nicht der Überhammer.
Eigentlich sollte man von Sam Raimi erwarten, daß er doch ein gestandener Mann des Horrorgenre ist, daher überrascht der Film etwas. Aber gut, schlecht ist anders, wenn auch nicht gut. Dabei fängt alles ja nicht einmal schlecht an. Düstere Grundstimmung macht sich breit, als Junior im Bett liegt und glaubt Dinge zu sehen, welche sich im Zimmer abspielen- Daddy ist aber schnell zur Stelle und macht Sohnemann klar, daß dort nicht ist, schon garnicht der Boogeyman. Doch als Junior den Vater auf den Kleiderschrank aufmerksam macht, ist es auch schon geschehen. Der Boogeyman greift sich Daddy und fortan nimmt der Film seinen Lauf.
Mehr oder weniger- Es dauert nämlich etwas bis er so richtig in Fahrt kommt. Mittlerweile ist man "Erwachsen" geworden, fürchtet sich aber immer noch vor Kleiderschränken, samt deren Inhalt. Bevor aber im eigentlichen Film viel spannendes passiert, finden eigentliche Höhepunkte in der Rückblende unseres Protagonisten statt, die für den ein oder anderen Schock sorgen sollen, was auch stellenweise gelingt.
Eigentliches Hauptmanko des Films ist der Hauptdarsteller, der anscheinend nur eine Gesichtsmimik beherrscht, was ihm in seiner Glaubwürdigkeit so einiges einbüßt.
Er ist irgendwie ständiger Panik ausgesetzt und diese schlägt sich auch dauerhaft den Film über in seinem Gesicht nieder. Wie gesagt, es ist ein Hin und Her mit irgendwelchen Visionen die ihn plagen und die für zeitweilige Stimmung sorgen. Den Boogeyman gesehen haben wir bis dato noch nicht. Erst als man das frühere Haus wieder besucht, holen ihn die Geschehnisse der Vergangenheit und somit auch der Boogeyman wieder ein und der Film gewinnt an Fahrt.
Das Haus ist mit seiner düsteren Ausleuchtung und morbid-düsteren Grundausstattung und dem dazugehörigen Soundtrack recht unheimlich, auch wenn man hier auf bekannte Stilmittel zurück gegriffen hat. Spätestens hier weiß man, daß man es mit dem Boogeyman zu tun hat. Aufsprigende Türen, herumfliegende Bretter und sonstige Gegenstände untermauern diese These.
Zum Endk(r)ampf selber gibts nicht viel zu sagen. Es dominieren sehr schnelle Schnitte das Kampfgeschehen, so daß man schon genau hinsehen muß, was gerade abgeht. Das Tempo bleibt auch bis zum Schluß, nur fragt man sich, warum dies nicht schon eher passiert ist.
Der Boogeyman selbst ist eine CGI-Kreatur, die man irgendwie nicht richtig zuordnen kann, was aber auch nicht schlimm ist, vielleicht sogar gewollt. Schließlich hat ein Jeder sein eigenes Bild vom schwarzen Mann, so daß hier jeder für sich etwas hinein intepretiern kann.
Für mich hat er irgendwas zwischen Mumie und Geist. Nicht schlecht, aber auch nicht der Hingucker.
Also, die letzten 45 Minuten retten den Film merklich, so daß man am Ende doch noch ganz gut entschädigt wurde.
In jedem Fall besser als das verkorkste Original, welches meines Erachtens zu unrecht "Kultpotential" besitzt.
Hätte man den Film früher zum Punkt gebracht und den Boogeyman früher mit einbezogen, wäre es deutlich besser geworden. Dennoch, für einen gepflegten Gruselabend sollte es reichen.