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2 Paare: Auf der einen Seite der gelangweilte Taxichauffeur Ferdinand Sponer und seine Verlobte Marie, die unter seiner ewig schlechten Laune leidet, ihm aber treu ergeben ist. Und auf der anderen Seite der berühmte Dirigent Pedro Montemayor und seine schöne Frau Winifred, bei denen Misstrauen und krankhafte Eifersucht längst ein gemeinsames Zusammenleben ersetzt haben. Bei einem Konzert in Budapest will sich Winifred mit ihrem Freund? Liebhaber? Jack Mortimer treffen, doch Pedro passt ihn ab, tötet ihn, und lässt die Leiche im Taxi von Sponer liegen. Der bekommt Panik, lässt die Leiche verschwinden, und checkt im Hotel als ebendieser Jack Mortimer ein. Sehnlichst erwartet von Winifred, die über den fremden Mann in keinster Weise erfreut ist …

Friedemann Bayer schreibt über ICH WAR JACK MORTIMER, dass der Film weniger vom Taxifahrer handelt (obgleich dieser die Hauptfigur ist), als vielmehr von der zerrütteten Ehe der Montemayors, und von der Leere zwischen den Ehepartnern, die mit Misstrauen und Abneigung gefüllt wird – Eine treffende Analyse. Der Film ist ein Psychogramm einer gescheiterten Beziehung, das in Form von Dialogen gezeigt wird, gefüllt mit langen Pausen. Und in denen ein Satz wie “Bevor ich bei Dir bleibe bringe ich mich lieber um.“ eine ganz private Hölle treffend und schmerzlich charakterisiert. Die dazugehörige Krimihandlung ist daneben nicht ganz so überzeugend, zu kurz abgehandelt ist der eigentliche Höhepunkt, wenn Sponer sich als Mortimer ausgibt und auf Winifred trifft, die natürlich wissen will wo ihr Geliebter ist. Spannend aber ist die Handlung allemal, wenngleich Adolf Wohlbrück selten sympathisch ist, und sein Schicksal oft egal scheint, bedingt durch seine brüske Art vor allem Marie gegenüber.

Die Bilder allerdings sind aufregend. Collagen, die oft an Walter Ruttmanns BERLIN – DIE SINFONIE DER GROSSSTADT erinnern, und die teilweise wie im Rausch wirken und das moderne Großstadtleben auf hektische Art illustrieren. Wie eine grafische Unterstützung der Ehe der Pedromayors, denen wiederum das gemütliche Gasthaus von Maries Eltern entgegensteht wird, wo die Mama noch selber am Kochtopf steht und Gulaschsuppe rührt. In der Mordszene zitiert sich Drehbuchautorin Thea von Harbou aus DAS TESTAMENT DES DR. MABUSE selber, und auch hier ist der Verweis auf das anonyme Stadtleben, in dem völlig unbemerkt ein Mord geschehen kann, überdeutlich, während in dem Wirtshaus, also in der überschaubaren altmodischen Welt, selbst bei einer Diskussion zwischen zwei Chauffeuren alle anderen Gäste teilhaben.
Ein interessantes Zeit- und Sittenbild mit Krimihandlung, und ich würde mich wirklich gerne mal mit Thea von Harbou über ihre Intentionen unterhalten …

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