Im Mittelalter verschreiben sich ein paar Mönche dem Satan, um der drohenden Pest durch Erlangung der Unsterblichkeit zu entkommen. Heute in Neu England scheint dieser Kult wieder aufzuleben, die Polizei sowie eine Nonne versuchen, hinter das Verschwinden junger Frauen zu kommen, die als Ritualopfer für die Sekte entführt werden. Die Story plätschert über die gesamte Laufzeit mit dieser etwas albernen Idee vor sich her, etwas geheimnisvoll Mysteriöses gibt es nicht. In den ersten Minuten zeigt das unbeholfene Drehbuch bereits die Übeltäter samt angeheuertem Killer (Marke tolpatschig und verblödet) sowie Satan höchstpersönlich, der mit seiner Pappmachémaske und Pergamentflügeln von der kindlichen Naivität der Ausstattung zeugt. Die Darsteller sind schäbig, wobei die weiblichen anscheinend nur dazu da sind, etwas Sex-Appeal in eine öde Direct-to-Video-Produktion hineinzubringen. Perspektive und Optik entsprechen einer billigen TV-Produktion mit glattem bis belanglosem Flair und die Dialoge sind passend dazu anspruchslos bis hirnrissig, was das Zeug hält. Da hilft es auch nicht, den Protagonisten irgendwelche aufgesetzten Problemhintergründe zu konstruieren, wo Kindesmissbrauch, Drogen- und Prostitutionsvergangenheit oder gar von der Mutter an die Sekte ausgeliefert angeboten werden. Bei Begrifflichkeiten wie "böse sein" oder "Hast du Stoff?" steigt so manch einer aus, die Aneinanderreihung von Peinlichkeiten ist leider nicht konsequent genug, um sie der johlenden Meute vor der Glotze zum Fraß vorzuwerfen. Die Unsympathen und Nullnummern stolpern im wahrsten Sinne des Wortes durch die 08/15-Kulissen, so etwas wie einen Spannungsbogen sucht man vergeblich. Und wer aufgrund der Freigabe einen Metzelfilm erwartet, darf lediglich am Anfang und am äußerst dämlichen Ende (mit sterbendem Satan) den einen oder anderen mittelmäßigen Goreeffekt bewundern. Regisseurin Roberta Findley bleibt sich treu und drehte mit "Prime Evil" einen ihrer C-Horrorstreifen ab, der sich inhaltlich einen Dreck um Authentizität bemüht, ja noch nicht einmal für einen gewissen Unterhaltungswert sorgt. Es reicht kaum aus, ein Baphometbild an die Wand zu hängen und mit schwarzen Kerzen herumzutropfen, außer vielleicht für einige unbedarfte Gruftis. Wer Okkulthorror ohne düstere Atmosphäre und ohne annähernd glaubhafte Rituale mag, wird neben vergleichbarem Murks wie "Altar Des Satans" beispielsweise auch hieran Gefallen finden, Höhepunkte sollte man definitiv nicht erwarten.
Fazit: Lahmer Versuch aus der Kreisliga. Geht in der Masse unter und lohnt nicht das einmalige, masochistische Seherlebnis. 2/10 Punkten