Spät Achtziger Bojon Films Co., Ltd. Produktion im bewährten Slickers VS Killers / License to Steal Stil, in der das physisch Selbstverständliche darin auch noch als selbstverständlich ausgegeben wird, die Leinwand schon im Vorspann tatsächlich zu brennen anfängt und das Bild vom feurigen Inferno auch gerne in weiteren attraktiven Spektakelszenen verwendet wird. Anders als oft im heutigen Unzulänglichen des Actionfilmes voll Missverständnis und Nichtachtung und Verwässerung und Verniedlichung wird hier die Parole vom knochenbrechenden Kontakt nicht nur ausgerufen, sondern auch in intensiv leistender Arbeit unter Aufsicht der Choreographen Ka Lee und Hsiao Ho sowie der Sammo Hung Stuntmen's Association umgesetzt, dessen Gründer hier auch als Presenter des Filmes wirkt. Als Aufhänger für die Einlagen, in der auch tatsächlich mal die Kanalisationstunnel und in der Wucht der Explosion die Gullydeckel von der Straße gesprengt werden, dient das Wortgedränge eines buddy pictures ebenso wie die körpernahe Auflehnung gegen einen seine Macht missbrauchenden Polizisten. Ein Kampf zweier gegensätzlicher Individuen gegen die Abgründe einer Organisation zynischer Grausamkeit.
Dabei ist die Geschichte sicherlich die Merkmale der Gattungen wiederkäuend, bedarf es der Übersetzung der Dialoge bzw. der Untertitelung der zumeist Befehle und Anfeindungen nur marginal und steht das "stop babbling" auch für den Ersatz der Verständigungsmittel, die dann mit Schusswechsel, Verfolgungsjagden zumeist zu Fuß und Konfrontationen in möglichst eher beengten Behausungen als in das Geschehen hereinbrechende Wahrheiten gefüllt werden. Die Räder der Unterhaltung malen auf eher einfache Weise, im Hauruck und Haudrauf und im Einklang mit viel Bewegung und wenig Zeit, und leicht angeheizt mit außerkünstlerischer Suggestion:
Der aus einem guten Hause stammende Austauschstudent Chou Hsiao-lung [ Ngai Sing ] wird nach einem Techtelmechtel mit der Prostituierten Gigi [ Wan Bo-yi ] von der Polizei vorübergehend festgenommen und verbringt die Nacht auf dem Revier ebenso wie der kleine Triade Lu Chia-le [ Chin Siu-ho ]. Sich von Anfang an spinnefeind geraten sie bei der Entlassung Tags darauf in die bleihaltige Ermordung eines Polizisten, werden von dem Attentäter als unfreiwilliges Schutzschild benutzt und zudem mit Handschellen aneinandergekettet. Diese können sie zwar kurz darauf nach gemeinsamer Flucht lösen, sind für den Rest der Ermittlungen aber dennoch auf den Anderen angewiesen, vor allem da Sergeant Yeh [ Teddy Yip Wing-cho ] aus persönlicher Fehde seine Mitarbeiter Pao [ Shut Mei-Yee ] und Shih [ Ka Lee ] auf die Unschuldigen ansetzt. Da Lungs Vater [ Wu Fung ] nicht helfen kann und Les Eltern [ Wong Yat-fei und Teresa Ha Ping ] nicht wollen, lassen sich die beiden von allen Seiten Gesuchten von Lungs jüngerem Bruder [ Leung Si-ho ] mit dem nötigen Kleingeld für eine Ausreise nach Taiwan versorgen und kommen währenddessen bei Les Gspusi Anna Chen [ auf/reizend Chan Wing-chi ] unter.
Die Konstellation ist von Anfang an klar und deutlich, zugleich einfach und auf ewig gültig, auch wenn die mittlerweile dunkelbunten Bilder durch die Zeit eher getrübt sind. Die Beiworte der Handlung liegen auf dem Doppelbewusstsein mit den Identifikationsfiguren, den beiden buddies, die natürlich getreu ihrer Bestimmung erst grundsätzlich unterschiedlicher nicht sein können und in der sich Schwarz und Weiß in der bevorzugten Kleidung ebenso trifft wie arm und reich und ungebildet und gelehrt in der Herkunft. Gemeinsam eigen ist beiden neben dem Alter und dem Geschlecht nur die Geber- und in den fortschreitenden Verpflichtungen in der Barbarei des Kampf- und Fluchtgedränges auch die Nehmerqualitäten, dennoch erwächst aus gleicher Gefahr und zwangsläufig zunehmenden Kontakt die baldige Annäherung, welche noch mit dem Symbolum der weiblichen Begleitung ergänzt wird.
Im Kontext einer als meist weitgehend harmlos betrachteten Komödie, die zwar der Film nicht ist, deren Mittel er aber ab und zu nutzt, und im Einklang mit der Seichtigkeit der Dramaturgie werden dabei auch so manche sexuellen Ein- und Zweideutigkeiten zwischen dem Gespann in Form gebracht. Ob nun Lu in enger schwarzer Unterwäsche sich im Bett räkelt, während Chou gleichzeitig in weißer Damenspitze im Bad steht, beide über erste Handschläge, die nötige Wundversorgung oder das Hinaustragen des Anderen Verletzten aus der Gefahrenzone sich soweit annähern, dass sie später mal die Wanne teilen; triviale Assoziationen, die aber die Lebensäußerung voll Empfindung und Erregung verdeutlichen, die auch die sexuell überaus offenherzige Frau nicht stören kann und dies auch gar nicht schmälern will. [Prostituierte Ann versteht sich mit beiden auf unterschiedliche Art und Weise blendend und wird auch zuweilen und öfters mal verbal für Partnertausch in Betracht gezogen.]
Offensiv ist neben all den voyeuristischen Darstellungen, die Fatal Love & Final Test Regisseur und Autor Lo Gin wie beiläufig in die Montage würzt, – sei es ein Cat III Film im Fernsehen, die Rückblenden zu Freundinnen natürlich im Badeanzug, die anfängliche Cabrio-Episode, freigiebig verteilte upskirt shots – auch die Wahl und Verwertung der Action; typisch für eine Zeit des HK Kinos, in der sich die die notgedrungene Polemik noch bestätigt hat. Getreu des Skriptes wird sich von Seiten der Flüchtenden abseits der Gesellschaft in die Häuser und andere Unterstände zurückgezogen und von dort aus auf Schädigungen roh wirkender Gewalt reagiert, so erst die abwehrende Bewegung gesucht, dem Kugelhagel durch Zickzack- und halsbrecherischen Kletter- und Sprungläufen entronnen. Dabei stehen an größeren Attraktionen gerade das einleitende Shootoutmassaker im Eingang des Polizeireviers und das anschließend missglückte Entkommen des brutalen Attentäters im Vordergrund, sowie die überraschende Methangasexplosion im Abfluss. Interessanter sind dann noch die Martial Arts Aktivitäten, wobei neben einem knappen, auf die Montage der Attraktionen zusammengeschnittenen Tournament zu Beginn besonders ein extremer Überfall von Triadenschergen am Zweckmäßigsten ist; die gehörige Aufstufung von Stärke und Festigkeit von unten bis oben wohl be]ob]achtet.