Ich habe Chucky immer gemocht und hatte die Wiederbelebung der Serie mittels seiner Braut erfreut zur Kenntnis genommen. Nun soll der Spaß weitergehen, indem Chuckys Kind nun mit von der Partie ist. Leider funktioniert in meinen Augen „Seed of Chucky“ überhaupt nicht.
Das Scheitern des Films hat zwei maßgebliche Gründe. Der erste ist, dass nun mit dem Auftreten einer weiteren Puppe das Maß der Vernunft überschritten ist. Chucky war eine gute Idee. Tiffany hat halbwegs noch funktioniert, aber Glen/Glenda ist absolut unnütz und sorgt für einen Bruch in der Serie, von dem sie sich wohl nicht erholen wird. Denn ein Film mit zu vielen Puppen bringt Probleme der Drehbuchautoren mit, die es nicht schaffen (können), diese Charaktere in eine halbwegs sinnvolle Handlungsabfolge zu bringen. Mit den realen Kindern am Ende haben sich die Autoren völlig vergaloppiert. Und dieser Sumpf, in den die Story mit „Seed of Chucky“ zusehends gerät, ist das zweite Manko des Films. Man hat das Gefühl, die Crew hätte einfach angefangen zu drehen und ließ sich überraschen, wie die Geschichte sich entwickelt. Leider ist sie echter Murks geworden.
Dabei ist nicht alles an dem Film schlecht. Chucky ist wie immer reizend. Und die Versuche von ihm und Tiffany, nicht ihrem Hobby nachzugehen, haben eine ansprechende Komik. Wie gewohnt ist die Handlung recht blutig. Neu ist der primitive Ansatz der Geschichte (wo sich Chucky beim Lesen von Fangoria selbst befriedigt und die künstliche Befruchtung von Jennifer Tilly). Aber wir erwarten bei Chucky keinen Autorenfilm und können das mit gutem Gewissen lustig finden.
Erwähnenswert sind auch die Schauspieler (schön, Herrn Waters mal wieder zu sehen) und der Soundtrack. Dafür sind die Tricks phasenweise nur mäßig, aber immer noch akzeptabel.
Alles hätte so schön werden können, wer nicht die ungeschlechtliche, hässliche Glen/Glenda dabei. Und hätte man sich vor Drehbeginn Gedanken über das Ende gemacht. So erscheint die Serie gegen die Wand gefahren zu sein. Von mir gibt es nur 3 von 10 Punkten.