Eher zufällig in diesen Film gekommen muss ich sagen, dass ich wohl richtig dran getan habe, mir keinen der Vorgänger mehr als nebenbei an zu gucken. Eigentlich hätte ich diesen Film als STV erwartet, die Frage, wieso dieses Machwerk ins Kino darf muss erlaubt sein.
Nachdem im (schlecht animierten) Vorspann eine Befruchtung samt Geburt nachgestellt werden, geht’s auch schon munter ins Geschehen. Chuckys Sprössling fristet ein Leben als Jahrmarktsattraktion, bis er seine Eltern im Fernsehen sieht. Flugs macht er sich auf den Weg nach Amerika und erweckt seine Eltern wieder zum Leben. Diese morden gleich munter drauflos...und das Unheil nimmt seinen Lauf (sowohl auf der Leinwand als auch im Kinosaal).
Chuckys Sohn ist mit Abstand die dümmste Figur in diesem Film. Die Puppe wirkt wie das Ergebnis aus einer Kreuzung aus Augsburger Puppenkiste mit einem Designer auf Drogen. Und wer hatte bitte die selten dämliche Idee, eine Puppe mit Persönlichkeitsspaltung und nicht vorhandener Sexualität zu erfinden? Tut mir Leid, aber „Glen(da)“, passt absolut nicht in den Film.
Dann wären da die realen Schauspieler. Jennifer Tilly muss wohl mittlerweile jede Rolle annehmen, und spielt hier erschreckenderweise eine Rolle, die gut aus ihrem realen Leben stammen könnte, das abgehalfterte Studio-Flittchen. Über Redmans Performance muss man wohl keine Worte verlieren, er hat die Mimik eines Segal und die Ausstrahlung eines Steinkopfes von den Osterinseln. Hinzu kommen noch ein Chauffeur und eine Assistentin, die aber verdammt blas bleiben.
Das Geschehen spielt sich im Umfeld eines Filmstudios ab, eine nette Idee, aber nicht neu. Was bei Scream funktionierte geht hier auch, ist aber auch nur kopiert. Womit wir bei einem weiteren Schwachpunkt sind. Unzählige Reminiszenzen an andere Filme. Wiederum eine lustige Idee, aber meistens wirkt das ganze extrem bemüht, z.B. die Parodie auf Matrix oder die Egoperspektive aus Halloween am Anfang.
Das einzig gute am Film sind die Puppen (!). Chucky ist ziemlich wortwitzig, teilweise gleitet es schon in Klamauk ab. Herrlich seine zynischen Kommentare zu hören. Und wenn Chucky und Tifany sich im Ehezwist über Erziehungsfragen befinden, kann man sich den einen oder anderen Lacher nicht verkneifen. An Chuckys Mimik sollte sich Redman mal ein Beispiel nehmen.
Was der Fan wohl erwartet ist in gutem Maße vorhanden, nämlich Gewalt. Da wird geköpft, ausgeweidet und gemessert, dass es eine Freude ist. Wenn ich mich recht erinnere, war im Vorgänger zwar etwas mehr davon vorhanden, aber da das meiste sowieso total überdreht ist, macht das nichts. Der Regisseur setzt eh nur auf den platten Effekt und hält überall voll drauf, sodass man den Eindruck bekommt, das mangelhafte Script muss irgendwie übertüncht werden.
Am Ende bleibt ein Script, dass seinen Namen nicht verdient und eine Schauspielerriege, die den Puppen und deren Witz gegenübersteht. Jeder muss selbst wissen, worauf er Wert legt.