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Der dritte Teil der "Zombie"-Trilogie spielt in einem unterirdischen Bunkersystem, in dem sich eine kleine Gruppe Überlebender, bestehend aus rabiat eingestellten Militärs, einigen wenigen Wissenschaftlern und einer Handvoll Zivilisten, verschanzt hat. Will man Kritikern Glauben schenken, versteht sich "Day of the Dead" zu einem Großteil als darstellendes Experiment, in dem Menschen in einer Extremsituation klaustrophobisch isoliert und in einer schier ausweglosen Lage miteinander auskommen müssen.

Man kann nicht verhehlen, diesem Gedanken etwas abgewinnen zu können, nur bleibt die Intensität einer solchen Situation, in der sich auf der apokalyptischen Erdoberfläche unaufhaltsam die Zombiescharen tummeln und die Protagonisten unter der Erde vergeblich nach Lösungen suchen, doch etwas auf der Strecke. Da gibt es zahlreiche andere Isolationsfilme, die sich der Thematik qualitativ hochwertiger widmen. Ausartende Paranoia oder die menschliche Psyche anraspelnde Situationen gibt es hier nur wenige. Die Figurenkonstellation ist dagegen mit konfrontationslustigen Soldaten bissiger ausgefallen und lässt durchaus Militärkritik erahnen.

Die Idee der Zombie-Sozialisation allerdings ist wenig bereichernd und führt das Bild des Zombies als intelligenzloses Triebwesen teilweise ad absurdum. Ob wirklich ernstgemeint oder unterhaltsame Auflockung, will sich mir nicht erschließen. Zur Atmosphäre trägt dies zumindest nichts bei. Erst am Ende, als die Situation langsam aber sicher eskaliert, wird "Zombie 2" intensiver und fährt derbe Geschütze auf. Eine innovative Splattersequenz jagt dann in einem furiosen Finale die andere; selbst monströs ausufernde Goreeinlagen sind an Bord. Dabei wirken die Effekte größtenteils sogar ziemlich realistisch; F/X-Spezialist Tom Savini hat diesbezüglich hervorragende Arbeit geleistet.

"Day of the Dead" ist das schwächste Glied der "Zombie"-Trilogie, aber immer noch herausragend im Genre. Hier liegt ein Hauch von Sozialkritik in der Luft, obwohl die Dialoglast einen nicht immer voran bringt. Der Aspekt der Belastung der menschlichen Psyche in einer Extremsituation funktionierte bei Romeros "Night of the Living Dead" jedoch deutlich besser.

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