Review
von Leimbacher-Mario
Isolation, Mutation, Transformation
Seine zwei Vorgänger sind DIE Zombiefilme überhaupt & besser. Kein Zweifel. Und trotzdem ist "Day of the Dead" einer der besten, grimmigsten & spannendsten Filme seiner Art. Ihm gebührt wesentlich mehr Respekt & Lob, als er kriegt. Hart, deprimierend, negativ. Dazu kritisch gegenüber alles & jedem (Militär, Wissenschaft, Menschen), und diesmal nahezu frei von Humor. Richtig böse, richtig gut. Vergisst man so schnell nicht & für mich ist Romero hier noch auf seinem Zenit. Die Welt ist mittlerweile von Zombies überrollt & in einer Militärbasis tief unter der Erde verfallen Soldaten & Wissenschaftler allmählich immer mehr dem Wahnsinn, der Skepsis & der Aggression. Die letzte Aussenstation der Menschheit oder das Tor zum siebten Kreis der Hölle?! So oder so: ein roher, unterkühlter & faszinierender Zombiefilm! Plus mit Bub der ikonischste & coolste Zombie von allen.
Ich mag "Day of the Dead". Ich liebe ihn sogar. Das kam nicht sofort, sondern über die Jahre. Denn er ist weder so bunt noch so sympathisch oder zugänglich wie etwa "Dawn of the Dead". "Day" hat keine oder kaum Sympathieträger, er hat bei genauer Betrachtung ein drastisches, hinterhältiges Horror-Ende (kommt auf die Interpretation an) & die Atmosphäre könnte kaum klaustrophobischer sein. Der Film ist so grau wie die Wände des Bunkers & dazu so brutal wie Romero es noch nie war. Die Zombies sehen beeindruckender aus denn je & Romeros Make Up-Spezies übertreffen sich wirklich selbst. Und für Gore-Fans ist "Day" eh der Höhepunkt von Romeros unsterblicher Zombie-Reihe. Für mich führt "Day of the Dead" einige Ideen auf die Spitze (Gewalt, Verrohung, Militarismus) & setzt gleichzeitig mit dem wunderbaren Bub & der sozialen Entwicklung der Zombies neue Akzente.
Hätte er ein paar Längen weniger & vielleicht bessere Darsteller, wäre auch hier die Höchstpunktzahl unumgänglich gewesen. Im Endeffekt sehe ich "Night", "Dawn" & "Day" wenn dann eh immer in Reihe, sodass ich jeden für sich schätze. Bei "Day" hat es nur etwas länger gedauert, er ist ein sturer Bock. Gut so, muss ja nicht immer easy going sein. Die Höhle der Zombies, Joseph Pilato als beinharter Military-Leader Rhodes oder die "Hände durch die Wand"-Szene, reichen für mich schon für einen Klassiker & unvergessliche Momente mit unseren liebsten Untoten. Dazu ein etwas subtilerer, doch trotzdem geiler Soundtrack & fertig wäre das würdige Finale der Romero-Zombies gewesen - doch es kam wie wir alle wissen ja anders.
Fazit: unterschätzter dritter Teil von Romeros Zombie-Reihe, der ein paar Längen, seine Härte, einige interessante Ideen (Bub!) & die dichte Militär-Bunker-Atmosphäre entgegen setzt!