"Day of the Dead" gehört neben seinen Vorgängern "Night of the Living Dead" und "Dawn of the Dead", zweifellos zu den besten Werken in Romeros Filmographie. Allerdings unterscheidet sich der ursprünglich finale Teil deutlich von seinen Vorgängern, was ihn besonders hervorhebt. Denn hier sieht man die von den Zombies überrannte Welt nur kurz am Anfang, während der Rest in einem unterirdischen Schutzbunker spielt, dessen letzte menschliche Bewohner, wie soll es auch anders sein, ihre Interessenkonflikte ausfechten und eigentlich eine größere Bedrohung sind als die Zombies.
Zur Handlung: In dem bereits genannten Schutzbunker leben also die letzten überlebenden Menschen der Zombiewelle, bestehend aus einem Wissenschaftlerteam und einer Militäreinheit, die eigentlich zur Unterstützung da sein sollte. Nach dem Tod des Einsatzleiters, übernimmt allerdings Captain Rhodes das Kommando, der keinen Wert auf die Experimente der Wissenschaftler, unter der Führung des eigensinnigen Dr. Logan, legt und lieber mit seinen verbliebenen Männern abhauen würde. Logan hingegen hat an seinem Versuchszombie Bud, inzwischen erstaunliches herausgefunden: Der Zombie erinnert sich an frühere Tätigkeiten wie Telefonieren oder Schießen. Dies lässt die leicht minderbemittelten Soldaten völlig unberührt und so wird das Spiel gegeneinander weiter gespielt, bis es schließlich eskaliert...
Was besonders auffällt ist, dass der Teil um einiges düsterer daherkommt als seine Vorgänger. Die Atmosphäre in den Katerkomben ist einmalig beklemmend und unangenehm. Das Unwohlsein der Hauptfigur Sarah angesichts der Umgebung in Verbindung mit den zutiefst unsymphatischen Militärs lässt sich extrem gut nachvollziehen. Ein weiterer Punkt der ins Auge sticht, ist die qualitative Steigerung der Effekte und Masken. Extreme Splattereffekte gibt es hier Einige (die dem Film am Ende leider die Legalität in Deutschland gekostet haben). Die Zombies selbst sehen auch wirklich erschreckend gut aus und sind nicht mit der blauen Schminke aus "Dawn of the Dead" zu vergleichen. Tom Savini wird hier seinem Ruf auf jeden Fall gerecht. Aber nicht nur das Aussehen sondern auch der Zombie an sich hat sich verändert: Er kann hier nicht nur alte Tätigkeiten wieder ausführen sondern entwickelt auch Gefühle. All dies mag zwar im ersten Moment etwas lächerlich wirken, doch passt es eigentlich ganz gut ins Gesamtkonzept.
Acuh unterschiedlich zu Romeros vorherigen Arbeiten, ist das Fehlen von Gesellschaftskritik. Das Verhalten der Militärs, insbesondere das des machtgierigen Cpt. Rhodes, kann man zwar als Kritik an der Army interpretieren, jedoch versagt diese an der allzu oberflächlichen Darstellung. Die Soldaten sind ohne Ausnahme stumpfe, egostische, sexistische Machos. Diese gibt es selbstverständlich auch, doch der Film zeigt ausschließlich dieses Klischeebild.
"Day of the Dead" ist letztendlich ein geglückter Film, der nicht auf eine apokalyptische, sondern auf klaustrophobische und düstere Atmosphäre setzt. Der Actiongehalt ist auch weniger als in "Dawn of the Dead", was dem Film allerdings auch nicht schlecht tut. Also insgesamt ein Film, den es sich nicht nur wegen seines Statuses Pflicht ist.