"Day of the Dead"
In einem alten Raketensilo, dass gleichzeitig als Forschungseinrichtung und Schutz vor den Untoten dient, sucht eine kleine Gruppe Wissenschaftler, bewacht von Soldaten der Regierung, fieberhaft nach Antworten. Warum erwachen die Toten zum Leben? Wie kann man sie aufhalten? Und wenn man das nicht kann, ist es möglich, mit ihnen zu leben?
Konkrete Ergebnisse bleiben jedoch aus. Nichts führt wirklich irgendwo hin und die Stimmung wird von Tag zu Tag gereizter, zumal auch der Funkkontakt mit anderen Einrichtungen schon lange abgebrochen ist. Befindet sich bloß niemand in Reichweite, oder ist niemand sonst mehr übrig?
Der dritte Teil der wohl berühmtesten und wichtigsten Horrorfilm-Reihe von Regisseur George A. Romero ist Gesellschaftskritik in reiner Form. Der Film hält über die gesamte Laufzeit eine Stimmung von unglaublicher Hoffnungslosigkeit und Bedrohung aufrecht. Doch die Bedrohung geht nur bedingt von den Zombies aus. Nein, es sind die Menschen, die im Gegensatz zu den instinktgeleiteten Zombies wissentlich und willentlich Gewalt ausüben, vor denen man sich fürchtet. Versteckte und offene Feindseligkeiten, die des öfteren auch in physische Gewalt ausarten, sind an der Tagesordnung.
Die "Resozialisierung" der Zombies ist auch nicht wirklich von Erfolg gekrönt. Die "Belohnung" für zivilisiertes Verhalten besteht nach wie vor in Rationen von Menschenfleisch. Hinzu kommen die "zivilisierten" Fähigkeiten, die Bub (der konditionierte Zombie) an den Tag legt, ebenso wie die Umstände, unter denen sie genutzt werden. Als er seinen "Schöpfer" tot auffindet, greift er zur Waffe. Die ersten Anzeichen von Menschlichkeit bestehen also aus Gewalt und Rache.
Ganz schön harte Kost, die uns hier präsentiert wird. Sowohl auf physischer (die Effekte sind schonungslos und stellenweise wirklich widerlich), als auch auf psychologischer Ebene. "Day of the Dead" ist zweifellos einer der besten, wichtigsten und intelligentesten Horrorfilme aller Zeiten.
Alles andere als die Höchstwertung wäre eine Beleidigung.
10/10