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Aller guten Dinge sind drei? Wofür auch immer dieses Sprichwort gut sein soll, für Filmreihen taugt es meist erheblich wenig. Oder fallen Ihnen spontan drei gute dritte Teile ein, die ihre Vorgänger in die Tasche stecken können?

Nachdem George A. Romero schon "Night" und "Dawn" hinter sich gebracht hat, folgt nun der "Day of the dead": Inzwischen haben die Zombies das ganze Festland Amerikas überrannt. Einer Gruppe überlebender Menschen, auf der einen Seite Wissenschaftler, auf der anderen Soldaten und dazwischen zwei Piloten, ist es jedoch gelungen, sich in einem Bunker zu verschanzen. Leider kochen aber die Spannungen unter der Erde schneller hoch, als es allen Beteiligten lieb sein kann. Eine Katastrophe bahnt sich an...

Romero schafft es nicht, mit "Day" an die beiden ersten Teile anzuschließen, denn der Film mag über ein ordentliches Durchschnittsniveau einfach nicht hinauskommen. Hauptschwachpunkt ist definitiv das Skript mit seiner mangelhaften Charakterzeichnung. Zwar ist Romero auch hier anzumerken, dass er über seine Figuren Gesellschaftskritik üben will. Doch leider geht er dabei zu sehr mit dem Holzhammer vor. Anstatt die klaustrophobischen Möglichkeiten des unterirdischen Bunkers optimal zu nutzen und erst nach und nach Spannungen zwischen den Charakteren aufzubauen, macht der Regisseur praktisch von Beginn anklar, dass die Lage für alle Beteiligten alsbald in einen waschechten Eklat münden wird. Dadurch verschenkt Romero leichthin Spannung und reduziert den Großteil der Figuren (vor allem die Soldaten) auf eindimensionale Pappkameraden. Im Vergleich zum Vorgänger macht auch kaum ein Charakter eine Entwicklung durch. Trotz ausgedehnten Dialogen, ein Großteil davon sind Streitgespräche, schaffen es die Figuren somit nicht, den Zuschauer dauerhaft an sie zu binden. Da ist es schon bezeichnend, dass ausgerechnet ein (lernfähiger) Zombie hier das größte Maß an Tiefe bekommen hat. Trotz seiner Ambitionen, gelingt es Romero nur schwer, seiner Geschichte eine innere Geschlossenheit zu geben. So ist es kein Wunder, wenn anfangs interessierte Zuschauer angesichts der ausufernden Splatterszenen gegen Ende hin dichtmachen, während den Gorehounds wohl der Einstieg zu unspektakulär und langatmig sein dürfte. Die Dialoge hätten mit Sicherheit einer Überarbeitung bedurft, sind sie doch oft recht platt oder aber zu gestelzt ausgefallen. Kein Vergleich zu "Dawn" also. Auch nicht in Sachen Überraschungen. Denn während Romero den Zuschauer beim Vorgänger gekonnt durch die Handlung führte und zum Schluss hin damit verblüffte, Charaktere überleben bzw. sterben zu lassen, von denen man es eigentlich nicht erwartet hatte, so funktioniert "Day" eher nach den typischen Hollywoodschemata. Sprich: alle unsympathischen und eher nebensächlich vorkommenden Personen sterben, während die sympathischen Helden überleben dürfen. Gespielt ist das alles ordentlich, auch wenn sich im Gegensatz zum Vorgänger hier keiner wirklich hervortun kann. Die Kameraarbeit ist klasse und fängt schön düstere Bilder ein, während der Score zwischen gut und mittelmäßig pendelt. Die Effekte sind beeindruckend und fallen diesmal noch um einiges detaillierter und grausamer aus. Tom Savini hat also sichtlich dazugelernt. Inszeniert wurde recht souverän, wenn auch nicht durchgehend zupackend.
Im Endeffekt ist "Day" ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite hat er gute Ansätze, auf der anderen verschenkt er einfach zuviel Potential an platte Figuren. Seine Momente hat der Film, wenn der Zombie Bub die verschiedensten Dinge neu "lernt" oder im Finale eine Horde Zombies den Bunker stürmt. Dann macht Romero alles richtig und lässt Spannung aufkommen. Doch ansonsten ist "Day" einfach zu uneinheitlich und vordergründig, als dass man ihm die gleichen Qualitäten zusprechen könnte, die "Dawn" ausmachen.
Für einen netten Horrorabend ist der Streifen sicher nicht die schlechteste Wahl. Mit einem Meisterwerk seines Genres haben wir es hier, aufgrund der genannten Defizite, aber nicht zu tun.
Das ergibt glatte 6 von 10 ausgehungerten Zombies!

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