Review

Manchmal sind Geschmäcker doch höchst unterschiedlich und das Bewerten mancher Filme mehr als rätselhaft: Da wird ein Film ohne Story, der aus zusammenhangslos aneinandergereihten Schußwechseln mit Zombies besteht, in den höchsten Tönen gelobt und gleich zum „besten Horrorfilm“ aller Zeiten gekührt, die Rede ist leider von „Zombie - Dawn of the Dead“. Habt ihr denn die absolut-überraschend geniale Fortsetzung nicht gesehen? Anscheinend nicht, na ich versuche mal für Klarheit zu sorgen:



Sieben Jahre nach George A. Romeros ach so bahnbrechendem Fortsetzungsfilm von „Night of the living Dead“ (1968), welcher sich unter dem sehr sinnigen deutschem Titel „Zombie“ wie die Pest ausgebreitet hat, scheint er mit „Zombie 2 - Day of the Dead“ mich doch wieder eines besseren belehrt und einen wahren Meilenstein abgeliefert zu haben: Gefiel mir „Night“ aufgrund seiner spannenden Atmosphäre und der Tatsache, das man dies den ersten seiner Art nennen durfte, langweilte mich „Zombie“ zu Tode, zwar hatte auch dieser eine gewisse Endzeitstimmung vorzuweisen, die mir gefiel, dafür vernachlässigte Romero Charaktere wie Drehbuch zugunsten von Tom Savinis Splatterkünsten. Doch nach dem „Verzehr“ von „Zombie 2“ war ich dann doch höchst zufrieden und verzieh Romero diesen bösen Ausrutscher mehr als gerne. Alles was in „Dawn of the Dead“ fehlte hat er hier ergänzt, alles was verärgerte wurde über Bord geworfen, herrlich!

Romero präsentiert uns wieder einen Zombie-Splatter, der uns wieder von Anfang an ins Geschehen katapultiert, kein Wort wird über das „Warum“ verloren, da kommt eine Mischung aus Hilflosigkeit und Begeisterung bei dem Zuschauer auf. Die Charaktere werden hier deutlich ausgearbeitet, auch wenn man mit den Marines nur Stereotypen geschaffen hat, gefällt es doch sehr, dass hier endlich mal die Waffen (für eine längere Zeit) schweigen dürfen, Romero will lieber auf des Menschen Untergang hinweisen: Er selbst, keine Zombies, keine Monster, nein, der Mensch, zerstört sich selbst, sogar in Extremsituationen siegt Mißtrauen über Vernunft. Die Soldaten nämlich, wollen bald das Kommando übernehmen und gehen da keineswegs zimperlich vor, selbst vor menschlichen Artgenossen. Kommentar an die Jugendschützer: Das einzig menschenverachtende an diesem Film ist die Einstellung der handelnden Militärs.

Wie ihr sicher bemerkt habt, sind die Story und die Darsteller diesmal absolut notwendig, damit Romero nicht wieder scheitert. Doch wie sieht es sonst aus? Atmosphärisch einmalig, selbst Humor kommt diesmal auf: Wenn einem gefangenem Zombie Kopfhörer aufgesetzt werden und dieser dann Beethovens 9te Symphonie (4. Satz) anhören darf und scheinbar Gefallen daran findet. Na gut zu dem was die Meisten wirklich interessiert: Der Splattergehalt. Der ist überraschend hochdosiert, dafür aber rar verteilt, lange Zeit bekommt man nichts zu sehen, bevor man dann definitiv geschockt wird. Ob nun eine Beschlagnahmung gerechtfertigt ist? Ich sage nein! Solange ein „Woodoo“ lediglich indiziert ist, darf ein „Day of the Dead“ nicht verboten werden, doch das ist nur meine objektive Meinung... nun zum Schluß, nämlich deeeeeeeeem




Fazit:

Romero konnte mich zutiefst überraschen und zufrieden stellen, jeder der tatsächlich Gefallen an „Zombie“ gefunden hat, wird „Day of the Dead“ wie der „Messias“ der Horrorfilme vorkommen. Die Darsteller haben endlich was zu tun, es gibt sympathische und verachtungswürdige Charaktere, die dazu noch toll synchronisiert wurden. Die Musik ist auf ordentlichem Niveau, erzeugt eine leicht karibische Stimmung. Die wenn auch sich in der Minderheit befindlichen Splatter-FX sind vom Meister persönlich, Tom Savini, genial inszeniert worden. Außerdem gibt es dieses mal eine Botschaft, wirklich...

Huldigt Romeros wahres Meisterstück und das des ganzen Zombie-Genres!

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