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Zwei handvoll Soldaten, Wissenschaftler und Zivilisten verschanzen sich in einem unterirdischen Bunkersystem und suchen nach Möglichkeiten, wie sie den auf der Erde wandelnden Untoten Einhalt gebieten können und geraten sich dabei zusehends selbst in die Haare.

Dieser dritte Teil von George A. Romeros ursprünglicher Untotentrilogie, die inzwischen um einen Teil erweitert wurde, bietet ebenso wie seine Vorgänger einen in sich geschlossenen Film, der keinen direkten Bezug auf die anderen Teile nimmt. Neben dem bereits aus den ersten beiden Filmen bekannten Verschanzen einiger Überlebender (diesmal nicht in einer Hütte wie in "Die Nacht der lebenden Toten" oder einem Kaufhaus wie in "Zombie", sondern in einem unterirdischen Militärbunker) werden diesmal Zombies zu Testzwecken eingefangen und müssen für Versuche herhalten, um eventuelle Gegenmaßnahmen gegen die Bedrohung treffen zu können. Bei diesen Versuchskanninchen tut sich besonders das Wesen namens Bub hervor, welches sich an Dinge aus seinem früheren Leben wie zum Beispiel Zähneputzen, Rasieren, Musik, mititärischen Gruß und sogar Gefühle erinnern kann und so schnell vom Zuschauer ins Herz geschlossen wird.
Das krasse Gegenteil dazu stellen die äußerst unsympatischen Militärs dar, die durch ihre Worte und Taten negativ auffallen und und verdeutlichen, dass die größte Gefahr für die Überlebenden nicht von den Zombies, sondern von den Menschen selbst ausgeht. Das wurde bereits in "Die Nacht der lebenden Toten" durch die "Kellerbewohner" und in "Zombie" durch die Rockerbande deutlich.

Für mich ist "Zombie 2 - Das letzte Kapitel" eine gesunde Mischung aus den ersten beiden Teilen der Trilogie. So erzeugt er stellenweise eine äußerst düstere Stimmung ala "Die Nacht der lebenden Toten" (z.B. in den dunklen unterirdischen Gängen) ohne allerdings ganz die Klasse des Erstlings zu erreichen und bietet explizite Blutigkeiten ala "Zombie" ohne allerdings die Gewalttätigkeitenschraube ganz so hoch wie der Vorgänger zu drehen. Das, was man an Effekten zu sehen bekommt, braucht sich aber nicht zu verstecken, denn Tom Savini hat wieder mal ganze Arbeit geleistet. Die Untoten sind wieder reichlich individuell ausgefallen und sorgen für blutige Bisswunden und Körperzerpflückungen. Des Weiteren sorgt "Dr. Frankenstein" mit seinen Experimenten für interessante Einblicke.

Die Schauspieler machen ihre Aufgaben gut, wobei die diesmal weibliche Hauptperson, deren deutsche Synchronstimme ich irgendwie sehr mag, und die unsympatischen Militärschnösel, allen voran deren Anführer, besonders überzeugen.
Die Musik finde ich nicht immer passend, aber vielleicht bin ich auch nur zu verwöhnt von dem genialen Soundtrack der göttlichen Goblin aus dem Vorgänger.

Insgesamt bietet dieser Zombiedrittling von George A. Romero alles, was ein Untotenfilm braucht und reiht sich somit in die "Muss-man-als-Horrorfan-gesehen-haben"-Streifen ein. Im direkten Vergleich zu seinen beiden Vorgängern bleibt er nur knapp (aber wirklich nur sehr knapp) hinter deren Klasse zurück.

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