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?ACHTUNG! SPOILER!
 

THROUGH THE FIRE ist eine semiprofessionelle Produktion, die Mitte der 80er Jahre in Forth Worth gedreht wurde. Unter den Darstellern und hinter den Kulissen tummelten sich zweifellos zahlreiche Freunde, Nachbarn und Familienangehörige des Regisseurs, von denen kaum einer danach noch einmal in eine Filmproduktion involviert war. Am 12.11.1990 wurde der Film unter dem Titel PENTAGRAMM DES SATANS von "UFA-Video" (Laufzeit: 84:25 Minuten) in die deutschen Videotheken gekarrt, um den damals schier unstillbaren Hunger des Publikums nach neuer Ware zu befriedigen. Zu dieser Blütezeit des Mediums wurde so ziemlich jeder Schrott auf Video veröffentlicht.
 
Dieser low budget Okkult-Thriller erzählt die völlig undurchsichtige Geschichte eines obskuren Geheimbundes, über den wir nur sehr wenig erfahren. Bei einer spiritistischen Sitzung haben die Mitglieder ein Wesen aus der Hölle beschworen, das in den Körper eines Menschen gefahren ist und nun völlig sinnlose Morde begeht. Eine junge Frau und ein Cop haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Geheimbund zu zerschlagen und das Wesen zurück in die Hölle zu schicken. Oder so. Es wird nie so ganz klar, worum es eigentlich geht. Da die Handlung sich zumeist Nachts entfaltet oder in irgendwelchen dunklen Räumen oder Gängen angesiedelt ist, bleibt der Bildschirm (zumindest in der VHS-Version) über lange Strecken mehr oder weniger Schwarz und so kann man nur mit Mühe erahnen, was sich gerade ereignet. Dies trifft vor allem auf die finale Verfolgungsjagd durch irgendwelche düsteren Korridor zu, bei der man weder genau erkennt was die Protagonisten da verfolgen, noch wo wir uns gerade befinden. Dieser Anti-Climax bildet den einschläfernden Höhepunkt (falls das kein Paradox ist) eines amateurhaften und langweiligen Films, dessen wirrer Plot und die 08/15-Dramaturgie sehr schnell ermüden.
 
THROUGH THE FIRE, der außer in Deutschland fast nirgendwo veröffentlicht wurde, kam schließlich im April 1997 (zehn Jahre nach seiner Produktion) in den USA bei "Tapeworm Video Distributors" auf VHS heraus. Um dem Film irgendwie unter das Volk zu bringen, verfielen die Marketingstrategen auf eine "tolle" Idee und gaben der VHS-Veröffentlichung den Titel "The Gates of Hell, Part II - Dead Awakening" und man stellte dem Film im Vorspann die Widmung "Dedicated to the Memory of Lucio Fulci" voran, der 1996 verstorben war. Dies ist wohl einer der dreistesten Versuche, sich mit fremden Federn zu schmücken. Dieser Film hat nichts, aber auch gar NICHTS mit Lucio Fulci oder "The Gates of Hell" zu tun. In den USA wird diese VHS derzeit (Stand: 09/2016) für rund 40 Dollar gehandelt! Inzwischen wurde der Film von "Aae Films Inc." auch auf DVD veröffentlicht (März 2016).
 
Aus der Werbung:
Ein okkultischer Action-Thriller [sic]

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