Weder lustig noch blutig...21.06.2010
Gehen wir also zurück ins Jahr 1985. Versuchen wir doch, den Geist dieser Zeit nochmals zu atmen. Bemühen wir uns um Verständnis für nach heutigen Maßstäben vielleicht nicht mehr zeitgemäße Leistungen. Sind wir doch einfach mal milde...aber selbst dann fällt mir zu diesem Streifen nicht sehr viel Lobenswertes ein. Milde bedeutet für mich, nicht nur einen einzigen Punkt zu vergeben, sondern deren drei, und die auch nur für die ersten zehn Minuten und die beiden Darsteller des Filmbeginns im Lagerhaus, die ihr eigenes "Sterben" zwar völlig chargierend, aber dennoch einigermaßen amüsant umsetzen. Man nehme hier nur mal Notiz vom völlig übertriebenen Husten und Würgen...Laienspielniveau. Was mich natürlich absolut wundert ( und auch zum Kauf des Films über den teuren Importkanal bewogen hat ) sind die vielen guten Bewertungen und Kritiken hier auf der ofdb. Also bin ich mal wieder der Spielverderber, wie schon beim Blade Runner, und dresche wüst auf den Film ein, den ich nur dank der Vorspultaste bis zum Ende ertragen konnte.
Worum geht es? In einem Lagerhaus samt sich in der Nachbarschaft befindenden Friedhofs kommt es durch eine Verkettung von unglücklichen Umständen und mit menschlicher Dummheit zur Freisetzung eines militärischen (Kampf-) Stoffes, der Tote wieder lebendig macht. Lebendig bedeutet hier auch weitgehend im Besitz von früheren Fertigkeiten, zudem auch nicht langsam und schlurfend wie der gemeine Untote. Eine Gruppe von Jugendlichen, die den Friedhof für eine spontane Feier benutzt, verschanzt sich mit einigen anderen in einem Haus, erwehrt sich irgendwie der Untoten, bleibt aber dennoch ohne Chance - bis das Militär eingreift...
Man könnte den Film als Zeitdokument für die Jugendmode des Jahres 1985 nutzen, um wenigstens etwas Positives über ihn zu sagen. Denn hier ist alles schlecht...und man weiß auch nicht, was man mit diesem Streifen seitens der Macher eigentlich erreichen wollte. Die darstellerischen Leistungen sind insgesamt nur erbärmlich zu nennen, gerade die Jugendlichen agieren ohne jeden Funken von Schauspielfertigkeit. Doch das ist dem Betrachter meist eh egal, bei einem Zombiefilm will man Blut sehen..aber auch hier ist die Enttäuschung groß, denn die Effekte sind von den hilflosen Latexmasken der Untoten bis hin zu den wenigen Bluteffekten zwar allesamt handgemacht, aber so offensichtlich billig, daß es wohl nur Absicht sein konnte. Andere mögen das Kultfilm nennen, ich aber nenne es einen dreisten Angriff auf meine kostbare Zeit. ich weiß nicht, ob mir der Film im Entstehungsjahr gefallen hätte, aber da ich damals auch den Ausstoß des Tromastudios nicht mochte, bezweifle ich das sehr. Nach heutigen ( meinen ) Maßstäben ist der Film einfach nur schlecht - und die Mindestnote vergebe ich nur nicht wegen seinem wenigstens charmanten Beginn...3/10.