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Mit dem 1977 erschienenen „Shock“ erschuf Mario Bava anscheinend in enger Zusammenarbeit mit Sohn Lamberto einen feinen Italo-Horror-Thriller, der weniger mit der eigentlichen, zugegebenermaßen nicht sonderlich innovativen Geschichte oder mit harten Effekten als vielmehr durch sein „handwerkliches“ Geschick überzeugt: Sowohl die sehr gelungene Kamerarbeit, die durch perspektivische Variationen und Spielereien den Zuschauer an den Fernseher fesselt als auch die sorgsam eingesetzte Geräuschkulisse tragen stark zur tollen Atmosphäre des Films bei. In erster Linie lebt „Shock“ aber von den hervorragenden schauspielerischen Leistungen der beiden Hauptdarsteller: Was David Colin Jr. als kleiner Junge leistet, ist ebenso beeindruckend wie das absolut glaubwürdige Spiel Daria Nicolodis („Tenebrae“), der man zu jeder Sekunde ihre Angst und Panik abnimmt. Große Klasse! Der progressive Synthie-Rock-Score mag aus heutiger Sicht zunächst etwas befremdlich wirken, war seinerzeit aber nicht unüblich und gehört wie so vieles einfach zum Zeitkolorit. Wirklich guter Italo-Horror mit einigen verdammt unheimlichen Momenten und einer durchdachten Dramaturgie, die keine Langeweile aufkommen lässt und unaufhaltsam auf ein böses Finale zusteuert.

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