Review

Zu heutigen Zeiten weitgehend unbekanntes, ungenantes, man könnte auch sagen verschollenes Werk aus der Feder von Wong Jing, der hier zwar mehr oder minder sein gewohntes Rezept abliefert, sich aber weder in der Besetzung noch der Gestaltung aus dem sonstig Allerlei seines Oeuvres complètes hervorhebt. Allerdings ist die (eher durchschnittliche) Qualität dieses Produktes in wiedermal Personalunion von Autor, Regisseur, Produzent und Darsteller Wong nicht alleinig Schuld an dem Grad der Publicity, sondern teilt sich dieses Schicksal mit den Faktoren des Genres und des Jahres der Entstehung sowie vor allem dem der mangelnden Verbreitung auf aktuellen Medien und entsprechender Untertitelung und Verfügung, die in dieser Form schlichtweg nicht mehr gegeben ist. Ob ein Nachjagen nach seltenen Fassungen vonnöten oder nur für den Wongschen Aficionado bzw. Komplettisten die Pflicht ist, lässt sich mit einem Blick in die Glaskugel behandeln:

Tunichtgut Chu Cheung- fan [ Wong Jing ] unterhält als "Gamble Winner" zusammen mit seinem 3rd Uncle [ Ng Man-tat ] ein nicht wirklich koscheres, aber umso lukrativeres Geschäft, legen sie doch gemeinsam ahnungslose und dem schnellen Geld nachjagende Mitbürger mit ihren Spiel-, Trick- und Betrügkünsten herein. Erst als ihr integrer Verwandter Master Chu [ Lam Ching-ying ] nach langer Abwesenheit wieder auftaucht, müssen sich die beiden Kleingauner, die zwischenzeitlich sowieso in Ungnade beim tatsächlichen Gangster "Bull of Macau" [ John Ching Tung ] geraten sind, etwas anderes einfallen lassen. Dabei geraten sie an den Geist von Chus früherer Klassenkameradin und ehemaliger "Gamble Queen" Koh Siu-siu [ Sandra Ng ], die kürzlich vom Thai Gambler Lacha [  James Tin Jun ], dessen Magier Master Batung [ Lam Ying ] samt Protege [ Chik King-man ] und Scherge [ Sherman Wong ] umgebracht wurde und nun auf Rache sinnt. Das unfreiwillige Gespannn der Guten im Bunde wird dabei von Kohs Schwester Sau-sau [ Chingmy Yau ] und dem "God of Bad Luck" [ Cameo: Nat Chan ] unterstützt.

Wie gewohnt und natürlich als indirekter Wegweiser zum potentiellen Erfolg auch zu Recht, lässt sich die Idee entfernt von God of Gamblers, dem sogenannten – nicht tatsächlichen – Durchbruch seines Filmemachers herleiten. Dabei ist der Grad der Verzweigung sicherlich überaus dünn, wird ein- bis zweimal der Namen als Titelverweis erwähnt und bildlich selber das fotografierte Konterfei von Chow Yun-fat in der damaligen Verkörperung seines Lebens gezeigt. Quasi der Talisman des finanziellen Box Office Erfolges, der hier aber nur kurz zum Vorschein und in der allgemeinen Aufnahme des Filmes, seitens der Kritiker und seitens des Publikums nicht weiter zum Tragen kam.

So wird sich zwar fleißig in der Parallelwelt des gambling movies bewegt und dort auch von bereits gemachten Errungenschaften gezehrt und ernährt, setzt man sich aber vielmehr auf dem Nebenkriegsschauplatz um Geldgewinne, Mauscheleien vor und hinter der Geberhand und Anspielungen auf die (oft hauseigene, oft auch als Trittbrettfahrer aktive) Konkurrenz wie eher die kleineren Begleiter Challenge of The Gambler, Queen of Gamble, The Top Bet an. Allesamt auch 1991 veröffentlicht und für das damals noch eifrig nach Nachschub erwartenden Zuschauer erschienen, aber schon begrenzter oder sicherer im kleinpreisigen Sektor und auch auf die stoische Art und Weise vielmehr seine Glücksformel abspulend als wirklich kreativ und temperamentvoll.

Money Maker ist in der allgemeinen Hochphase des Subgenres in seiner Handlung und Behandlung fast noch chaotisch und ungebändigt, wie improvisierend wild; was neben allerlei Nichtigkeiten auch mal im Hawaiihemd (die Männer) und Bikini (die Frauen) allerdings nur durch die Teilnahme von Lam Ching-ying und dessen Funktion als mittlerweile statthaft gewordenen, taoistischen 'one-eyebrow-priest' Charakter liegt. Durch Lam im Zusatz wird das ansonsten gewohnt zotenhafte Werk um diverse Frauengeschichten und besonders deren Misserfolge und das alberne Grimassieren der Klamaukbrüder Wong und Ng tatsächlich doch auf eine etwas edlere Stufe gerückt. Und erlangt zudem den Zusatz einer Horrorkomödie samt Abrakadabra und anderem Hokum im weitesten Sinn. So wird nicht nur getrickst, sondern auch gezaubert, beschworen und verwünscht, erreicht der Grad der Spielsucht von seiner Obsession hier durch mehrerlei Weiße und Schwarze Magie auch das weiterführende Attribut von Possession, was sowohl für leidlich gutzuheißende Gags – gerne auch mal im Zeitraffer und die Nummer mit der Torte im Gesicht <!--[if gte mso 9]>

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Ein wenig Budenzauber im Hinterstübchen, dort auch kurz Gekreuch und Geschleim, dazu Wanderungen in den Träumen fremder Menschen und die Übernahme ihres Willens oder nur der körperlichen Funktion. Physisch wird sich gar etwas in Sachen Action und ihrer Inszenierung ver-, wenn auch im sowieso kleineren Rahmen, mit kurzen Waffen- und Kampfeinsätzen in konventioneller Architektur begnügt.

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