Psychopath Michael Myers bricht aus der Nervenheilanstalt aus und versetzt das sich auf den Halloween-Abend einstimmende Städtchen Haddonfield in Angst und Schrecken. Sein Psychiater Dr. Loomis (Donald Pleasence) weiß um die Unberechenbarkeit des Entlaufenen und folgt seiner blutigen Fährte. Die junge Laurie (Jamie Lee Curtis) ist gerade babysitten, als der maskierte Killer sie ins Visier nimmt...
Killer & Teenager. Mit HALLOWEEN hat Regisseur John Carpenter das Slashergenre in den USA salonfähig gemacht. Es gab zwar Killerfilme zuvor, aber diese waren allesamt Sleaze und Bahnhofskino. Der Film machte das Genre einem breiten Publikum schmackhaft. Erfolge wie FREITAG, DER 13. und NIGHTMARE ON ELM STREET wären ohne diesen Vorreiter nicht möglich gewesen. Carpenter bediente sich deutlich an italienischen Vorbildern wie Mario Bava (BLUTIGE SEIDE, BAY OF BLOOD) und Dario Argento (SUSPIRIA, PROFONDO ROSSO), die damals aber kaum jemand kannte. Seine Lehrmeister nicht verleugnend, ahmte er gewisse Merkmale des Giallo nach, vermischte es jedoch mit seinem ganz eigenen Stil. Wie viel Horror eine weiß angemalte Captain-Kirk-Maske doch erzeugen kann! Dazu ein packender, unverkennbarer und durch Mark und Bein gehender Score und fertig ist der Klassiker für die Ewigkeit, der er noch heute Einfluss hat und kopiert wird.
Der Film trat eine Welle an Serienkillerstreifen los. BLUTIGER VALENTINSTAG, AB IN DIE EWIGKEIT, SLEEPAWAY CAMP, SLUMBER PARTY MASSACRE und wie sie alle heißen waren billig produziert, ganz anders als HALLOWEEN wenig subtil, sondern eher auf die Aneinanderreihung blutiger Morde ausgelegt. Aber ebenso liebenswert. Denn, wenn wir uns ehrlich sind, sind SCREAM und HIGH TENSION nicht auch nur Variationen von HALLOWEEN?
Unvergessen bleiben die Nacktszene der zauberhaften P.J. Soles (CARRIE, ROCK 'N' ROLL HIGHSCHOOL) und der Typ, den Michael an die Wand pinnt. Gleichzeitig ist HALLOWEEN der Beweis, wie effektiv ein Horrorfilm ohne literweise Kunstblut sein kann. Michael Myers ist wohl nicht der coolste Slasherheld (sondern Jason!), aber ganz klar die perfekte Personifikation des Bösen. Selten umgab einen Filmbösewicht eine derart undurchdringbare Diabolik. Sagenhaft!
Body Count: 7
Fazit:
Horrorklassiker für die Ewigkeit.