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Der sechsjährige Michael Myers erdolcht grausam seine Schwester und wird daraufhin in eine geschlossene Anstalt gesperrt wo er in der Obhut des Psychiaters Dr. Loomis fünfzehn Jahre lang, ohne nur ein Wort zu verlieren, vegetiert. Der Doktor hat eine begründete Angst, dass Michael ausbrechen will um zurück in seine Heimatstadt Haddonfield zu fliehen um ein erneutes Blutbad anzurichten.

Mit seinem Geniestreich schuf John Carpenter trotz eines Engpaßbudgets ein Franchise, das den Slasher zwar nicht erfunden, aber zumindest entscheidend geprägt hat. Der unkaputtbare Killer, der zwar einen Namen aber kein Gesicht und keine Stimme hat, ist bis heute ein wichtiger Bestandteil der Geschichte des Horrorfilms, was übrigens auch für die einfache, aber effektive Titelmelodie (ebenfalls von Carpenter komponiert) gilt. Haddonfield in Illinois gibt es sogar wirklich und mich würden wirklich mal die Touristikzahlen, speziell natürlich rund um Halloween, interessieren. Im Gegensatz zum Crystal Lake (davon gibt es in den Staaten Dutzende) ist das für Fans sicher sowas wie ein Mekka Ersatz.
Dabei ist der Film gar nicht mal wirklich brutal und mit handgezählten fünf Opfern nun auch nicht das typische Schlachtfest. Es zählt einfach die Atmosphäre die hier meisterlich gesteigert wird. Michael sieht man erst schemenhaft durch Scheiben, dann ein Schatten an der Wand und dazu der schwere Atem (irgendwo zwischen Asthma und Darth Vader) das alles sind Mittel, um allein deswegen Grusel erzeugen zu können.
Da macht es eigentlich auch nichts, wenn man als Story lediglich einen motivationslosen Killer (wird in Teil 2 erst näher erläutert) hat, der die Babysitter in der Kleinstadt etwas dezimiert. Es sind einfach auch die guten Charaktere, die den Film tragen. Michael als der schwarze Mann, die junge Jamie Lee Curtis als Scream Queen und natürlich Donald Pleasence als fanatischer Doktor, sie alle werden uns zum Glück auch noch über mehrere Fortsetzungen begleiten. Denn obwohl der arme Michael hier ein Auge ausgestochen bekommt, erdolcht und erschossen wird gab es für die Fans eine ganze Handvoll Sequels.
Halloween ist so einer der Filme, wo es schade ist, das man ihn nicht komplett aus den Gedächtnis löschen kann, um ihn jedesmal neu zum ersten Mal zu sehen. Klar, mittlerweile gibt es härtere, schnellere, besser getrickstere Horrormovies und auch Halloween ist nach dem fünften Anschauen nicht mehr gruselig, aber als Jugendlicher beim ersten Durchlauf hat der Schlüpper danach ganz schön gemüffelt.
9/10

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