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Ganze 33 Jahre hat dieser Film schon auf dem Buckel und dennoch scheint er kein Stück gealtert zu sein. John Carpenter erschuf 1978 mit diesem Film das sogenannte "Slashergenre" und legte einen Meilenstein der Filmgeschichte. Auf Halloween folgten etliche Slasherfilme, die qualitativ nicht an diesen Klassiker heranreichten.

Ich muss zugeben, dass sich der Anfang der Story zieht wie ein Kaugummi und es ein ganzes Weilchen dauert, bis überhaupt mal etwas passiert. Logisch hat Carpenter auf diese Art und Weise versucht eine bedrückende, beängstigende und zu Halloween passende Stimmung aufzubauen, aber so ganz funktionieren tut das nicht. Man darf keine Schlachtplatte a la Freitag der 13. erwarten, soviel ist mal klar, jedoch hätte Carpenter zur Abwechslung mal andere Dinge zeigen können, als ständig "Laurie" (Jamie Lee Curtis), welche ganz nebenbei gesagt ihre Rolle sehr authentisch verkörpert, und ihre Freundinnen durch die Gegend rennen zu lassen. So bekommt man einen Einblick in das Alltagsleben der Figuren, quasi die "Ruhe vor dem Sturm". Dennoch bin ich der Meinung, dass man das hätte interessanter gestalten können. So tritt erst gegen Ende, als Michael Myers erstmals richtig in Aktion zu sehen ist, der beabsichtigte Angst- und Spannungsfaktor ein. Richtig angezogen wird die Spannungsschraube aber erst, als er seinem eigentlichen Opfer "Laurie" begegnet und diese durch das halbe Haus jagt. Besonders spannend finde ich die Szenen im Schlafzimmer, als "Laurie" sich im Kleiderschrank versteckt und Myers diesen auseinandernimmt und versucht nach "Laurie" zu greifen.

Schade ist nur, dass Michael Myers im gesamten Film nicht oft in Erscheinung tritt und so mehr oder weniger in den Hintergrund gerät, da sich der Film die meiste Zeit mit "Laurie" beschäftigt. Natürlich war es von Carpenter gewollt, dass das personifizierte Böse in der Gestalt des Michael Myers nicht zu oft durchs Bild huscht. Wahrscheinlich hätte das dem Film einiges an Spannung genommen und den Bedrohungsfaktor arg zurückgeschraubt. Aber so steht Myers oftmals dumm im Geäst rum oder fährt mit seinem Auto durch die Gegend, was auch nicht gerade sinnvoller ist. Der Angstfaktor wäre mit Sicherheit noch ausbaufähig gewesen, denn wenn die Figur des Michael Myers noch ein- oder zweimal öfter zu sehen gewesen wäre, hätte das dem Film ganz bestimmt nicht geschadet.

Von den Kritikpunkten mal abgesehen, kann man Carpenter's Klassiker weder Innovationslosigkeit noch Langeweile vorwerfen, denn er hat seinen ganz eigenen, gewissen Charme, den er über die gesamte Spieldauer versprüht. Verstärkt wird dieser von einem gewaltigen Score, welcher, zumindest bei mir, zum Ohrwurm avancierte und seit jeher für Angst und Schrecken steht, und zudem einen Wiedererkennungswert besitzt, den kaum ein anderer Soundtrack vorweisen kann.

Ein Klassiker wie er im Buche steht!

Leider kann ich nicht die volle Punktzahl vergeben, denn hundertprozentig konnte er mich noch nie überzeugen.

8/10

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