Gott, was soll ich zu "Halloween" noch groß erzählen, denn den hat ja wohl inzwischen jeder gesehen.
Fazit: John Carpenters Ultra-Cheapie ist bis zum heutigen Tag ein Musterbeispiel für Suspense und begründete die Slasherwelle, die bis 1982/83 die Kinos der Welt überflutete, bis sie ins Videoabseits auslief. Mit Michael Myers präsentierte er einen bis heute immer noch mysteriösen und übernatürlichen Killer, der in diesem Film noch mit einem extrem kleinen Bodycount auskam, obwohl dies in keiner Szene unangenehm ins Gewicht fiel. Genauso konnte Carpenter fast vollständig auf Blut und andere Splattereffekte verzichten, viel mehr Gewicht besaßen die vorbereitenden Szenen, die an Dichte und Spannung kaum übertroffen werden können.
Obwohl das Drehbuch aufgrund seiner offensichtlichen Simplizität oft als dämlich abgeschrieben wird, macht die Regie das Maximale aus dem Script, was beweist, daß keine aufwendige Geschichte nötig ist, um einen intensiven Film zu drehen. Das I-Tüpfelchen ist dann noch Carpenters eigener elektronischer Score, der, obwohl der Komponist nicht mal Noten lesen kann, in seiner unheimlichen Einfachheit schweißtreibend wirkt, geht er doch dem Zuschauer mit dunklen Molltönen in den ruhigen Phasen direkt ans Zwerchfell. Ein beachtlicher Cast rundet die Sache nach obenhin ab und das sollte reichen, um Halloween als Pflichtprogramm für jeden Filmfan auf die Liste setzen zu lassen.
Unbedingt im Dunkeln sehen: 10/10.