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Nachdem er als kleines Kind seine ältere Schwester tötet, sitzt Michael Myers 15 Jahre in einer Irrenanstalt. An Halloween 1978 gelingt ihm die Flucht und von da an kennt er nur ein Ziel: Seine andere Schwester Laurie (Jamie Lee Curtis) zu töten. Michaels langjähriger Psychiater Sam Loomis (Donald Pleasence ) versucht verzweifelt, ihn davon abzuhalten. Eine mörderische Nacht beginnt...

Viel kann man nicht schreiben über diesen Film, in den anderen Reviews wurde schon ausführlichst alles wichtige besprochen. Tatsachen ist, dass "Halloween" die Mutter aller Teenie-Slasher ist und somit für die Filmgeschichte eine immense Bedeutung hat. Hier wurden alle gängigen Zutaten für dieses Genre eingeführt, die heutzutage als Klischees gelten. Beispielsweise stirbt immer ein Jugendlicher, der gerade Sex hatte oder der sagt "Ich bin gleich wieder da". Heute kennt man das alles aus den unzähligen Plagiaten, deshalb wird "Halloween" von vielen Teenagern heute als klischeehaftes Horrorfilmchen abgetan. Völlig zu Unrecht, denn man muss immer bedenken, dass "Halloween" eben das Original ist.

Unglaublich, was Carpenter hier geleistet hat. Seine Regie der Hauptgrund, warum der Film letztlich so erschreckend und atmosphärisch ist. Der Vorspann ist legendär, eine geniale Idee, den ersten Mord aus der Sicht des kleinen Michael Myers zu zeigen. Auf blutige Effekte wird gänzlich verzichtet, die Angst kommt alleine von der alles beherrschenden und mysteriösen Figur Myers. Ein weiteres unverkennbares Merkmal für Carpenter ist der geniale Score, der mir immer noch die Nackenhaare zu Berge stehen lässt, obwohl er so eintönig klingt.

Jamie Lee Curtis bekam für ihre Leistung den Titel "Scream-Queen" und hat diesen auch verdient. Sie vereint alle Merkmale einer Teenagerin in einem Slasher perfekt. Donald Pleasence als Dr. Loomis ist ebenfalls Legende und wurde leider in den lahmen Sequels etwas verheizt. Richtig große Rollen sollte er danach nie wieder bekommen, aber in diesem ersten "Halloween" ist er schlicht und ergreifend unschlagbar und für mich die Sympathiefigur des Films.

Eines muss ich dem Film dann doch ankreiden: Das Drehbuch ist bei genauerem Hinsehen unter aller Kanone. Überraschungen gibt es überhaupt keine, alles ist viel zu simpel konstruiert, dazu gibt es einige Logikfehler. Wieso Myers plötzlich Autofahren kann, wird beispielsweise nicht erklärt. Durch die zahlreichen Teenie-Slasher, die man heute schon kennt, wirkt das Drehbuch sogar noch ärmer. Dafür muss man Carpenter umso höher anrechnen, dass er es schaffte, aus dieser Vorlage einen so packenden Klassiker zu inszenieren. Denn das ist "Halloween - Die Nacht des Grauens" zweifellos. Für die heutige Generation durch Filme wie "Scream", "Düstere Legenden", "Ich weiß..." und wie sie alle heißen leider etwas zu berechenbar. Wer sich aber beschwert, dass ihm dieser Film keine Angst einjagt, dem sei empfohlen, ihn noch einmal anzuschauen. Alleine, im Dunkeln, am besten noch an Halloween, dann werdet ihr euer eigenes Grauen erleben!

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