Im zarten Alter von 6 Jahren tötet der kleine Michael Myers in der Halloweennacht scheinbar vollkommen unbegründet seine Schwester. Für 15 Jahre kommt er unter Besichtigung eines Psychiaters in ein Sanatorium. Doch in der Halloweennacht und gleichzeitig dem Tag seines 21. Geburtstags kann er flüchten und begibt sich wieder in sein Heimatort. Wer wird sein nächstes Opfer sein, an wem verübt er seine Rache?
Halloween - Die Nacht des Grauens ist einer dieser grossen Filme, denen eines nachgesagt wird. Sie seien Kult, jeder kennt sie, viele vergöttern ihn, vielen behaupten es sei der Wegbereiter für ein ganzes Genre, doch auch viele können diese Faszination nicht teilen. Wahr ist aber zumindest, dass er für das Genre wirklich stilprägend war, doch ist er dadurch, auch 31 Jahre danach immer noch so ein Meilenstein? Ich möge es zu bezweifeln. Zwar mag die ganze Story an sich, irgendwo seine Facetten haben, gut durchdacht zu sein, doch insgesamt ist es eben simpler Slasherstoff, der so auch noch recht träge daherkommt. Fakt ist aber zumindest, dass mit Michael Myers ein Protagonist im Spiel ist, der aufgrund seiner Vergangenheit, sein Schicksal und seine Darstellung als völlig moralloser Psychokiller zu gefallen weiss. Und ja, der Film hat hier und da mal seine atmosphärischen Momente, die Filmmusik ist auch ausserordentlich originell und bleibt für ewig in den Gehörgängen haften, und dennoch bleibts mit der grossen Lobüberhäufung aus. Warum? Halloween ist einfach bloss vollkommen klischeebehafteter Ami - Teenie- Horror, der ganz trägen Sorte. Da schert man sich fast schon zuviel um Charakterzeichnung. Klar, Tiefgang hat da so seine Vorteile für einen Film, aber wirklich interessant sind die zwischenmenschlichen Beziehungen der 3 weiblichen Akteure nicht gerade. Das ist dann eben gutbürgerliches Teeniegeplänkel, was auch schon in all den anderen Whatever-slashern genervt hat, auch wenn dadurch natürlich eine schöne Utopie der idyllischen und amerikanischen Vorstadt geschaffen wird. Und spannend ist das nicht gerade, als Zuschauer freut man sich dann eh bloss nur drauf, wie der leibhaftige Tod, wie der Psychiater es nennt, diese Fassade zerstört. Und nicht mal da kann der Film punkten, denn in Sachen Morde hält sich Halloween vehement zurück. Ein Bodycount der gerade mal auf 3 hochtickt und dabei sogar noch absolut unblutig ist, ist nicht gerade meisterlich, auch wenn natürlich explizite Gewalt kein Zeichen für einen guten Film ist. Aber sicherlich hätte das dann und wann nicht geschadet. Löblich ist aber zumindest, wie Carpenter schon hier beispielhaft zeigt, dass er Fan des legendären Scifi Monsterfilms The Thing ist, den er als Halloweenfilm zur Abendunterhaltung im Film laufen lässt. Hatte ich schon erwähnt, dass ein Finale langweiliger nicht sein kann?
Fazit:
Der Nachgeschmack von Halloween ist zwiespältig. Aufgrund des Hypes um den Film, erwartet man grundlegend grandioses, was der Film sicherlich nicht bietet. Er hat zwar einen Charakter, Michael Myers mit gutem Wiedererkennungswert, aber in Sachen Mord und Spannungsaufbau ist der Film bloss slashermäßiger Durchschnitt. Daher bloss:
51%