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„Halloween – Die Nacht des Grauens“ ist wohl der Urvater des Slasher-Genres, der oft kopiert, aber selten erreicht wurde.
Die Anfangsszene ist sowieso Filmgeschichte: Komplett aus der Ego-Perspektive wird gezeigt, wie jemand ein junges Mädchen und dessen Freund beobachtet, sich danach maskiert und das Mädchen ersticht, als der Junge das Haus verlässt. Doch bei der Klärung der Identität des Killers wird die Ego-Perspektive verlassen: Der Mörder ist der kleine Bruder des Mädchens, der 6jährige Michael Myers. Mit diesem Schock und der Darstellung der absoluten Bosheit von Michael wird der Zuschauer bereits am Anfang von diesem Klassiker gefesselt.
Es wird 15 Jahre weiter geblendet: Michael ist in einer Nervenheilanstalt gelandet, aber bei dem Besuch eines Doktors nutzt er seine Chance zur Flucht. Der Ausbruch ist von Regisseur John Carpenter schaurig schön gemacht worden: Auf dem Rasen toben einige verwirrte Irre rum, es ist dunkel und das Wetter schlecht.

Derweil in Haddonfield, Michael Myers’ Heimatstadt: Während sich die Kleinstadt auf Halloween vorbereitet, fühlen sich Laurie Strode (Jamie Lee Curtis) und ihre Freundinnen unwohl, als ob sie jemand beobachten würde. Tut natürlich auch jemand und niemand anderes als Michael Myers. In diesen anfänglichen Szenen baut Carpenter langsam eine Atmosphäre der Bedrohung auf, ehe es in der Halloween-Nacht, in der Laurie und ihre Freundinnen Babysitten müssen, zur endgültigen Attacke durch Michael kommt.
„Halloween“ hat das Slasher-Genre quasi gegründet und löste eine Welle von ähnlichen Filmen aus, darunter auch bekanntere Werke wie „Freitag, der 13te“ oder „Prom Night“. Außerdem wurde John Carpenter zur Ikone des Horrorgenres und Jamie Lee Curtis die Scream-Queen Nr. 1.
Die Handlung ist zwar nicht sehr komplex, aber hochspannend. Dabei stellt „Halloween“ alle Regeln auf, die heute im Genre gelten. So ist z.B. das Motiv von Michael nur Nebensache; wichtiger ist die Art die Bedrohung zu inszenieren. Und so arbeitet Carpenter auch nur mit Spannung und hält den Bodycount extrem niedrig, was aber nicht schlimm ist. Einzige Negativaspekte sind die winzigen Hänger bevor es zur Halloween-Nacht kommt.

Die Atmosphäre ist fantastisch, was zum großen Teil an Carpenters genialer Musik, die zu atmen scheint, liegt. Kameraarbeit, Schauplätze und Ausleuchtung tun ihr übriges, um „Halloween“ zu einem echten Angstfilm zu machen. Wer sich „Halloween“ nachts, allein und zum ersten Mal ansieht, dürfte sich schön gruseln und einen Platz möglichst weit weg vom Fenster suchen. Der einzige, noch gruseligere Film, den ich kenne, ist Wes Cravens „Nightmare – Mörderische Träume“.
Die Schauspieler sind zwar nicht Oscarreif, aber für einen Teen-Horrorfilm sehr gut. Vor allem Jamie Lee Curtis ist klasse und nebenbei gibt es kaum jemanden, der so gut schreit wie sie. Die restlichen Darsteller sind auch ganz gut; erwähnenswert ist noch Donald Pleasence als Dr. Loomis, der Michael wieder einfangen und in die Anstalt bringen will.

„Halloween“ ist ein wirklich gelungener Schreckensklassiker, den man (nicht nur) als Horrorfan gesehen haben sollte.

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